Die Fish-Bowl-Diskussion ist eine Moderationsmethode, die in Gruppendiskussionen eingesetzt wird, um einen offenen und strukturierten Dialog zu ermöglichen. Die Grundstruktur besteht darin, dass eine kleine Gruppe von Teilnehmenden, in der Regel etwa 4-6 Personen, in einem inneren Kreis (das „Fischglas“) sitzt und ein bestimmtes Thema diskutiert. Gleichzeitig bildet eine äußere Gruppe einen Kreis und beobachtet die Diskussion. Nach einer bestimmten Zeit, beispielsweise 15-30 Minuten, initiiert die Moderatorin oder der Moderator eine Rotation. Dabei treten eine oder mehrere Personen aus dem äußeren Kreis in die Fischschüssel ein, um aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Gleichzeitig verlässt jemand aus dem inneren Kreis diesen und wechselt in den Zuhörerkreis. Das Ziel der Fish-Bowl-Diskussion besteht darin, offene Kommunikation und den Austausch unterschiedlicher Perspektiven zu fördern. Durch diese Methode wird ein dynamischer Gesprächsraum geschaffen, der es den Teilnehmenden ermöglicht, aktiv am Dialog teilzunehmen. Die Fish-Bowl-Methode eignet sich besonders gut für Themen, bei denen eine breite Beteiligung und der Austausch verschiedener Meinungen wichtig sind.
Das Konzept New Work verspricht mehr Freiheiten bei der Gestaltung der eigenen Arbeit. Für eine gesunde Arbeitsatmosphäre und die Integration von Mitarbeitenden im Homeoffice müssen Unternehmen aber auch die richtigen Technologien zur Verfügung stellen, die eine Brücke zwischen dem Büro und der remote arbeitenden Belegschaft schlagen. Wie das gelingen kann, beschreibt Sridhar Iyengar, Geschäftsführer von Zoho Europe.
Mit dem New-Work-Gedanken haben Flexibilität und Individualität Einzug in die Arbeitswelt gehalten, die heute gerade für junge Talente oft eine Voraussetzung dafür sind, für welches Unternehmen sie sich entscheiden. Dabei reicht es nicht, die Mitarbeitenden mit Hardware ins Homeoffice zu schicken oder hybride Modelle anzubieten. Vielmehr spielen alle relevanten Faktoren einer positiven Mitarbeitererfahrung eine Rolle, die auch bei einem klassischen Bürojob ins Gewicht fallen – allen voran die Unternehmenskultur, der Managementstil und die zur Verfügung stehende Technologie.
Sridhar Iyengar, Geschäftsführer von Zoho Europe, sieht zwei große Baustellen in den Unternehmen. Die eine Baustelle betrifft die Technologie – hierfür sind Lösungen am Markt. Die andere Baustelle betrifft die Unternehmenskultur indem Remote Work eben auch Anerkennung benötigt. (Bildquelle: Zoho)
Ein entscheidender Punkt ist daher auch weiterhin der Aufbau einer gesunden Mitarbeiterbindung und eines Zugehörigkeitsgefühls, die im Falle von hybrider Arbeit oder Homeoffice in erster Linie von den technologischen Lösungen getragen werden. Das Ziel: der Aufbau eines Wir-Gefühls, das physische Distanzen unbedeutend macht, die Förderung einer produktiven Zusammenarbeit sowie die Stärkung der Unternehmenskultur, die auch eine flexible Arbeitsweise unterstützen muss. Voraussetzung dafür ist eine funktionierende digitale Kommunikationsstrategie, die Firmen beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen stetig verbessern und anpassen können.
Des Pudels Kern: Kollaborations-Tools
Die Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens steht und fällt mit der digitalen internen Kommunikation, die möglichst intuitiv und hürdenlos gestaltet sein muss. Besonders mit Blick auf junge Talente ein Vorteil, denn vor allem die Generationen Y und Z sind den täglichen Umgang mit Technologie gewöhnt. Die Einführung von digitalen Tools zur Kommunikation zwischen hybriden Teams stellt für diese Mitarbeitenden daher in der Regel keine Schwierigkeiten dar, die Probleme liegen eher an anderer Stelle. Durch zahllose abteilungsspezifische Softwarelösungen und die schiere Menge an Anwendungen kommt es schnell zu einem Tool-Wildwuchs, der sich negativ auf die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne auswirkt. Unter dem Strich leiden sowohl Flexibilität als auch Effizienz darunter, wenn Angestellte zwischen zu vielen Anwendungen hin und her wechseln müssen und keine konstanten Abläufe etablieren können. Der Ausweg aus diesem App-Labyrinth kommt in Form von All-in-One-Lösungen, also Plattformen, die alle benötigten Funktionen in sich vereinen und mit einheitlichen Dashboards und Design die notwendige Einheitlichkeit und Einfachheit bieten.
Bringen diese Lösungen ebenfalls eine anwendungsübergreifende Kommunikation via Chat, Audio- und Videotelefonie mit, stehen den Angestellten die nötigen Kanäle zur Verfügung, die eine lebendige Kommunikationskultur fördern, die Hemmschwellen zur Kontaktaufnahme senken und damit auch die Gefahr der Einsamkeit im Home Office reduzieren.
Die richtigen Kollaboration-Tools verbinden die Vorteile der Remote-Arbeit mit dem Zugehörigkeitsgefühl und einer positiven Unternehmenskultur.
Sridhar Iyengar
Auch Remote-Arbeit braucht Anerkennung
In der modernen Arbeitswelt stellt allerdings nicht nur die Technologie, sondern auch das Management mitunter eine Herausforderung dar. Damit die Produktivität trotz mangelnder Koordination nicht leidet, ist eine effektive Planung entscheidend. Dabei gilt es zu definieren, welche Aufgaben die Mitarbeitenden remote und im Büro erledigen können. Das Management sollte dabei einen ausgewogenen Ansatz finden, der den Angestellten die Flexibilität des Homeoffice und gleichzeitig die soziale Interaktion im Büro ermöglicht – oder mit dem Konzept Hybrid Work einen gesunden Mittelweg finden. Nicht nur kommt die regelmäßige Zusammenkunft im Büro dem sozialen Charakter von Menschen zu Gute, auch versprechen persönliche Gespräche und gemeinsames Brainstorming die besten Resultate. Mit einem Mix aus Homeoffice und Bürotagen decken Unternehmen dabei die Bedürfnisse der Angestellten ab und tragen Sorge für eine gute und hürdenlose Zusammenarbeit auf persönlicher Ebene.
Regelmäßige Treffen im Büro dienen Führungskräften allerdings auch für die Möglichkeit, der Arbeit ihrer Angestellten Anerkennung zu verleihen. Ein Aspekt, der auch dann nicht unter den Tisch fallen darf, wenn reine Homeoffice-Konzepte zum Tragen kommen – hier erschwert die Distanz oft ein positives Feedback. Unternehmen können dafür ebenfalls auf technologische Unterstützung zurückgreifen. Mit Hilfe von Datenanalysen identifizieren sie leistungsstarke Mitarbeiter und Teams, um zeitnah Anerkennung auszusprechen. Kommunikationskanäle oder Online-Meetings bieten Plattformen, um Lob auszutauschen und so die Stimmung und Motivation im gesamten Team zu steigern.
Für welchen Weg sich Unternehmen auch entscheiden, entscheidend für den Erfolg sind sowohl eine transparente Kommunikation als auch der Einsatz von leistungsfähiger Software, mit der Angestellte intuitiv Distanzen überbrücken können.
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A
Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Pixabay, Bella H.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/02/home-office_Pixabay_-Bella-H.jpg10481920mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-02-07 13:58:202024-02-07 13:58:56Auf die richtige Technologie kommt es an
Kai Grunwitz ist CEO Germany & Regional Leader DACH bei NTT Ltd. und verfolgt die aktuelle Diskussion rund um Remote Work. In seinem Kommentar dazu stellt er die „Employee Experience“ in den Mittelpunkt.
New Work ist nach Kai Grunwitz kein regelfreier Raum – das Maß aller Dinge dieser Regeln ist demnach aber der Mensch.
Homeoffice, flexible Arbeitsmodelle, Vertrauensarbeitszeit oder Workation, also dort arbeiten, wo andere Urlaub machen: Viele Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit diesen Begriffen, die für ein neues Arbeiten oder anders formuliert für New Work stehen. Problematisch finde ich allerdings, wenn sich die Diskussion auf zwei extreme Sichtweisen reduziert: Da sind die, die neue Arbeitsformen als notwendiges Übel empfinden – sie quasi gezwungenermaßen umsetzen, ohne sich tiefergehend damit zu beschäftigen. Andere wiederum betrachten New Work vor allem als ein „Digital Natives in Coworking Spaces“-Experiment, bei dem jeder macht, was er will. Klischees allerdings helfen nie weiter. Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass New Work einen echten Mehrwert generiert. Im Umkehrschluss heißt das: Auf eine Neudefinition von Arbeit zu verzichten, ist ein großes unternehmerisches Risiko. Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen heute schneller als einem lieb ist. Neue Talente bekommt man erst gar nicht. Was bei der ganzen Debatte aber nicht vergessen werden darf: New Work funktioniert nur mit festen Regeln.
Damit mich niemand falsch versteht: Ich bin kein Verfechter eines Büroalltags, wie ihn Billy Wilder in seinem Hollywood-Klassiker „The Apartment“ aus dem Jahr 1960 so treffend auf den Punkt gebracht hat. Militärisch aufgereihte Schreibtische und in der Anonymität der Masse verschwindende Mitarbeiter stehen sinnbildlich für das Denken jener Zeit: Die Arbeit war auf maximale Effizienz getrimmt, der Mensch analog zu den Fließbändern der industriellen Revolution nur eine Produktionseinheit. Hier hat die bereits in den 70er Jahren aufgekommene Diskussion rund um New Work – der Begriff geht auf den österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück und stellt den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt – ein Umdenken angestoßen. Für Unternehmen wie auch die Gesellschaft bedeutet dieser Wandel, sich zu überlegen, wohin die Reise gehen soll und wie der Weg am besten gestaltet wird.
Grundlage sollte, ja muss sogar eine gut durchdachte Employee-Experience-Strategie sein. Bei der Employee Experience, kurz EX, geht es wie bei der Customer Experience darum, eine emotionale Bindung zu den Menschen, in diesem Fall den Beschäftigten, aufzubauen. Das Konzept verlangt von Unternehmen, sich in die Lage der Mitarbeitenden zu versetzen und die Arbeitswelt mit ihren Augen zu betrachten. Klar ist aber auch, dass New Work nicht bewährte Mechanismen und Zielvereinbarungen außer Kraft setzt. Der Weg dorthin wird den Menschen zwar freier gestellt, sie müssen sich aber nach wie vor daran messen lassen, ob sie ihre Ziele erreichen. Je größer die Freiheit, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden einräumen, desto wichtiger ist gleichzeitig ein klarer Purpose, der aufzeigt, worauf das Handeln einzahlen soll. New Work bedeutet vor diesem Hintergrund nicht nur eine permanente Unterstützung jedes Einzelnen, damit er oder sie lernt, mit dieser neuen Verantwortung umzugehen. Gleichzeitig muss man sich als Unternehmen bewusst machen, dass neue Arbeitsmodelle ohne Regeln und eine deutlich formulierte Erwartungshaltung nicht funktionieren.
Zu diesen Vorgaben gehören für mich regelmäßige Bürotage. Natürlich gibt es die Einzelkämpfer, deren Job auch ohne die Interaktion mit ihren Kollegen funktioniert. Das Homeoffice hat aber einen klaren Nachteil: Wir sind messbar weniger kreativ, wenn wir mit anderen nur per Bildschirm kommunizieren. Das haben Forscher der Columbia University und der Stanford University in einem Versuch belegt. Paare, die nur per Bildschirm verbunden waren, machten deutlich weniger konstruktive und einfallsreiche Vorschläge als Paare, die sich persönlich im selben Raum gegenübersaßen. Hybride Modelle, bei denen die Mitarbeitenden regelmäßig ins Büro kommen, sind deshalb wichtig. Sie dürften auch für die meisten von uns die ideale Arbeitsform sein: mal ins Büro gehen, um sich mit den Kollegen auszutauschen und gemeinsam kreativ zu sein, mal effizienter zu Hause arbeiten, ohne pendeln zu müssen. Die Flexibilität des Einzelnen muss trotzdem nicht leiden – die Unternehmen sollten gemeinsam mit dem Mitarbeiter überlegen, wie die individuellen Arbeitsstrukturen im Sinne aller Beteiligten aufgebrochen werden können. Parallel dazu müssen Firmen die traditionellen Büro-Konzepte überdenken: Ziel ist es, das Office zu einem Ort zu machen, der gerne und häufig genutzt wird. Das wiederum setzt voraus, eine Atmosphäre zu schaffen, die die Konzentration, Produktivität und Kreativität optimal fördert.
Fakt ist: New Work kann einen echten unternehmerischen Mehrwert schaffen – aber nur, wenn es richtig gemacht wird. Und in diesem Sinne schließe ich mich dem Plädoyer des Wirtschaftsphilosophen Anders Indset für mehr Leistung, Verantwortung und Gestaltungswillen an.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/01/Kai-Grunwitz-e1706631620413.jpg8731916mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-01-30 15:04:432024-01-30 17:20:29New Work und klare Regeln? Das passt sehr wohl zusammen
Am Rande des Red Hat Summit Connect 2023 in Darmstadt haben wir mit Dinko Eror ausführlich über die Transformation der Arbeitswelt gesprochen. Der VP EMEA Central Europe von Red Hat sieht aktuell vor allem eines für junge Menschen: Chancen. Aber nur, wenn man folgendes beachtet: Ruhe in dir selbst, lerne und versuche, in einer Sache wirklich richtig gut zu sein.
Dinko, wie erlebst du die letzten Jahre dieser Arbeitswelt im Wandel? Ist es „nur“ ein Wandel? Ist es ein Umbruch? Ist es eine Zäsur?
Zunächst einmal rate ich uns allen dazu, ein Stück zurückzutreten, innezuhalten, tief durchzuatmen. Die heutige Geschwindigkeit und Komplexität unserer Welt sowie die permanenten Veränderungen können einen schnell überfordern. Uns werden Begriffe und Technologien sozusagen wie „Fast Food“ präsentiert. Was wir jedoch brauchen, ist „Slow Food“. Wir als IT-Manager, aber auch wir als Gesellschaft können nicht immer in ständiger Veränderung leben, ohne uns von Zeit zu Zeit zu besinnen. Die nächsten Jahre wird uns – davon bin ich überzeugt – mehr „Slow Business“, also ein mehr an „Verdauen“, was alles in den letzten Jahren auf uns eingeprasselt ist, guttun. Wir gewinnen nur dann an Qualität und erzielen bessere Ergebnisse, wenn wir die aktuellen Transformationen wirklich verstanden haben.
Was die Generation Y und Z angeht – am Anfang der Karriere sollte man sich auf etwas Konkretes fokussieren und darin so gut wie möglich sein. Es ist völlig egal, ob man als Ingenieur, als Programmiererin, als Ärztin oder Journalist seinen Berufsalltag startet – es geht darum, erst einmal Erfahrungen zu sammeln und täglich zu lernen. Ich habe zunächst sieben Jahre als Linux-Administrator gearbeitet. In dieser Zeit haben sich neue Türen geöffnet, ich konnte die Applikations-, Storage- und Netzwerkwelt kennenlernen. Aber nur, weil die Grundlagen saßen. Lebenslanges Lernen ist extrem wichtig – und das gilt nicht nur für den Beruf, sondern auch für jeden anderen Bereich.
Damit komme ich gleich zum Thema Leadership: Die jungen Menschen heute sind selbstständiger und selbstbewusster als ich es damals war. Trotzdem brauchen sie Führung – Führung aber im Sinne von kooperativ Ziele setzen und den Weg dorthin vorleben. Das Zünden einer Idee also. Leadership bedeutet heute zudem, dass die beste Idee gewinnt. Das sollte man nicht vergessen.
Wie findet ihr denn raus, wo sich der Einzelne bei euch hin entwickeln will?
Ich selber hatte das Privileg, gute Mentoren und Coaches zu haben, die mich aus meiner Komfortzone geholt haben. Ein hundertprozentiges Rezept gibt es aber nicht – dafür dreht sich die Welt viel zu schnell: Vor zehn Jahren hat jeder gesagt, lerne Coding, setze auf Programmierung. Später gehörte Data Sciences und Mathematik die Zukunft. Heute ist KI angesagt. Technologie entwickelt sich so schnell weiter, dass es schwer ist, vorherzusagen, was in einigen Jahren sein wird. Jedoch wird es immer notwendig sein, eine Basis zu haben, auf die man zurückgreifen kann. Die klassische Ausbildung, egal ob das nun in Sozialwissenschaften ist oder ob diese technisch geprägt ist: Wenn du diese eine Sache gut kannst und dabei immer up to date bleibst, kannst du dein Wissen nach und nach in anderen Bereichen erweitern. Für das ganze Leben gilt: Die Fähigkeit, zu lernen und sich weiterzuentwickeln, macht den Unterschied aus.
Dinko Eror rät: „Was die Generation Y und Z angeht – am Anfang der Karriere sollte man sich auf etwas Konkretes fokussieren und darin so gut wie möglich sein.“
Du hast eben die Kurzlebigkeit von Technologietrends angesprochen und aufgezeigt, dass Leadership heute Kooperation und Vorleben heißt. Dass es bedeutet, nicht gegen seine Mitarbeitenden zu agieren, sondern sie zu begeistern. Das Zünden einer Idee, einer Vision. Wie schafft ihr es für euch selbst, euch über diese Richtung klar zu werden und bei all diesen Technologietrends eure Richtungsentscheidungen zu treffen? Denn am Ende steht immer eine Entscheidung.
Red Hat hat drei große Privilegien. Zunächst einmal sind wir im täglichen Austausch mit einer großen Open Source Community. Nicht zu irgendwelchen Quarterlys, nicht ab und zu, sondern täglich. Aus diesem Austausch ziehen wir unsere Inspiration und geben gleichzeitig viel zurück. Somit werden wir jeden Tag damit konfrontiert, was unsere Endkunden wirklich wollen. Das zweite Privileg ist der enge Austausch mit unseren Partnern. Unser Ökosystem besteht aus Solution-Providern, Systemintegratoren, Cloud-Providern, Hyperscalern, aber auch aus neuen Playern in Bereichen wie Edge Computing und KI. Dadurch lernen wir, was im Business wirklich gebraucht wird. Das dritte Privileg ist unser enger Kontakt mit den Endkunden – etwa auf dem Red Hat Summit Connect. Wenn man aufmerksam zuhört, findet man heraus, was gefordert ist, und kann dann als Leader die richtigen Entscheidungen treffen. Parallel dazu führen wir regelmäßig Studien durch, in denen wir die Bedürfnisse unserer Kunden abfragen.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/01/Dinko-Eror-scaled.jpg17072560mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-01-23 17:05:152024-01-23 17:28:05„Der Wandel gehört zu unserem Leben“
Stefan Tewesist Wissenschaftlicher Direktor des Zukunftsinstituts sowie Experte für die systemische Analyse von Wirtschaft und Gesellschaft und die daraus resultierenden Trend-Veränderungen. Er hat die technosoziale Arbeitswelt als eine relevante Entwicklung und belastbaren Trend ausgemacht, der nicht nur Unternehmen bedeutend verändern wird, sondern auch Auswirkungen auf die Art zu Arbeiten haben wird.
Wie lässt sich der Begriff technosoziale Arbeitswelt anschaulich zusammenfassen? Die technosoziale Arbeitswelt ist ein Trend, der im Zuge unseres belastbaren Megatrend Research zur Zukunft der Arbeit identifiziert wurde. Dabei geht es um die zunehmende Verschmelzung von Technologie und sozialen Strukturen. Bisher wurde Technologie lediglich als Werkzeug genutzt, doch künftig wird sie zu einem integralen Bestandteil jeder Organisation werden. In dieser neuen Ära der Arbeitswelt wird es entscheidend sein, die Technologie nicht als etwas Künstliches anzusehen, sondern als einen selbstverständlichen und wesentlichen Bestandteil der Zusammenarbeit. Für Unternehmen bedeutet das, dass die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine große Rolle spielen wird. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen der Verbesserung technologischer Fähigkeiten und der Entwicklung menschlicher Kompetenzen, denn ethische Fragen müssen berücksichtigt werden, wenn Technologie so tief in den Strukturen verankert ist. Ein Beispiel dafür sind die Rechte und Freiheiten der Mitarbeitenden, die natürlich nicht eingeschränkt werden dürfen.
Stefan Tewes rät jungen Menschen, die eigenen Stärken in den Fokus zu stellen: Die Generation Z hat nämlich nicht per se einen Vorteil dadurch, dass sie als Digital Natives betrachtet werden. Dazu sind individuelle Faktoren zu berücksichtigen. Jedoch: Diese Fähigkeiten können helfen, innovative Lösungen am Arbeitsplatz zu schaffen.
Sie raten dazu, „soziale und technologische Systeme integriert zu denken“. Was genau bedeutet das in der Praxis? Ein gutes Beispiel sind virtuelle Besprechungsräume, die vor allem in den letzten Jahren zur Normalität geworden sind. Sie ermöglichen eine Zusammenarbeit in Echtzeit über geographische Grenzen hinweg. Das Zukunftsinstitut nutzt seit 2020 ein „Metaverse Office“, denn durch unsere Standorte in Frankfurt und Wien, sowie durch die Möglichkeit, remote zu arbeiten, können nicht alle jederzeit am gleichen Ort sein. Wir schalten uns im digitalen Büro nicht nur von einem Call zum anderen, sondern bewegen uns mit Avataren tatsächlich von einem Raum in den anderen und können uns virtuell über den Weg laufen. Diese agile Struktur ist als Teil unserer Identität und Kultur völlig normal geworden.
Nun betritt die Generation Z den Arbeitsmarkt – begleitet von allerlei Attributen. Was würden Sie Menschen aus dieser Generation raten? Mein Rat für alle, die gerade den Arbeitsmarkt betreten, ist es, sowohl die individuellen Stärken und Interessen zu nutzen als auch die eigene Neugier und Lernbereitschaft zu bewahren. Die Technologie entwickelt sich rasant weiter, und eine kontinuierliche Weiterbildung ist unerlässlich, um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten. Digital Natives sollten ihre digitalen Kompetenzen als Vorteil betrachten und nutzen. Diese Fähigkeiten können helfen, innovative Lösungen am Arbeitsplatz zu schaffen. Gleichzeitig ist es wichtig, Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikation und kritisches Denken zu fördern, um auch mit unvorhergesehenen Herausforderungen umgehen zu können.
Mithin kann man auch sagen, New Work und digitale Transformation sind zwei Seiten der gleichen Medaille und gegenseitige Enabler. Hat die Generation Z da möglicherweise sogar Vorteile in der Arbeitswelt im Umbruch? Die Generation Z ist in einer digitalen Welt aufgewachsen und daher mit Technologien wie Smartphones, sozialen Medien und dem Internet allgemein vertraut. Sie können sich oft intuitiv in digitalen Umgebungen bewegen und sich schnell an Veränderungen anpassen, was in einer von digitaler Transformation geprägten Arbeitswelt von Vorteil ist. Dennoch hängt der Erfolg in der Arbeitswelt nicht ausschließlich von der Generationenzugehörigkeit ab. Vielmehr spielen individuelle Fähigkeiten, Anpassungsbereitschaft und lebenslanges Lernen eine entscheidende Rolle.
Ein One-fits-all-Ansatz für Führungskräfte hat ausgedient. Das Konzept des Generational Leadership erfordert flexible Rahmenbedingungen und Anpassungen, um den Anforderungen einer diversen Belegschaft gerecht zu werden.
Stefan Tewes
In vielen Unternehmen sind aktuell Mitarbeitende aus 3-4 Generationen tätig. Mit den jeweils eigenen Wertvorstellungen und Prägungen. Wie kann es Führungskräften gelingen, Technologie, Generationen und soziale Aspekte verbindend zu denken? Der Trend „Generation Leadership“, der ebenfalls im Zuge unseres Megatrend Research zur Zukunft der Arbeit identifiziert wurde, beschreibt einen Führungsstil, der mit genau dieser Herausforderung erfolgreich umgeht. Der demografische Wandel in Europa und die daraus resultierende alternde Gesellschaft mit unterschiedlichen Erwartungen am Arbeitsplatz erfordern einen Ansatz, der sich bewusst darauf konzentriert, verschiedene Generationen kooperativ in die Arbeitswelt zu integrieren. Ein Schlüsselelement ist hierbei, die Bedürfnisse und Unterschiede innerhalb jeder Altersgruppe zu erkennen und zu berücksichtigen. Es braucht eine individualisierte Personalpolitik, die Fähigkeiten und persönlich angepasste Weiterentwicklungsmöglichkeiten beinhaltet. Fairness und Gerechtigkeit in der Leistungsmessung und Entlohnung sind ebenfalls wesentliche Faktoren. Es geht nicht nur um monetäre Anreize, sondern auch um eine ganzheitliche Vergütung, die intrinsische Motivationsfaktoren und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt. Ein One-fits-all-Ansatz funktioniert nicht mehr, aber eine totale Individualisierung ist ebenfalls nicht praktikabel. Generational Leadership erfordert daher flexible Rahmenbedingungen und Anpassungen, um den Anforderungen einer diversen Belegschaft gerecht zu werden.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/01/freestocks-mw6Onwg4frY-unsplash.jpg16002400mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-01-19 15:06:512024-01-19 15:06:53Auf dem Weg zur technosozialen Arbeitswelt
Wie sieht der PR-Berater der Zukunft aus? Vielleicht erst einmal eine kurze Einführung in das, was ein PR-Berater so macht: Er kümmert sich leidenschaftlich um die Kommunikationsarbeit seiner Kunden.
Dieses Feld ist so groß, dass viele Unternehmen diese Arbeit Agenturen überlassen um sich selbst auf das Tagesgeschäft konzentrieren zu können. Öffentlichkeitsarbeit ist unter anderem, beharrlich ein Produkt oder eine Dienstleistung oder ein Unternehmen so medial einzubinden, dass die Menschen dort draußen ein bestimmtes Bild vermittelt bekommen. Um dieses Bild an die Menschen zu transportieren, stehen den Unternehmen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Unter anderem eben auch Medien, Veranstaltungen und Messen.
Eines der täglichen Aufgabengebiete heißt, Kontakte zu Journalisten herzustellen und ein Unternehmen dort zu pitchen, sodass der Journalist darüber berichtet. Dazu braucht der PR-Berater ein Thema – und zwar eines, dass diesen Journalisten interessiert. Das bedeutet auch, dass er erst einmal ein Thema haben muss, dass zu diesem Journalisten passt. Schließlich ruft er nicht wahllos in Redaktionen an, sondern versucht seine Idee so zu pitchen, dass der Journalist direkt drauf anspringt.
Journalisten haben nämlich – wenn sie überhaupt erreichbar sind – fast keine Zeit, sie sind immer auch zeitkritisch bis zum nächsten Redaktionsschluss unterwegs. Außerdem ist in den meisten Verlagen Anzeigen und Redaktion streng getrennt – das hat auch rechtliche Gründe. Daher führt kein Weg am Thema vorbei. Agenturen sind dann erfolgreich, wenn Zitate oder Themen so gesetzt sind, dass der Agenturkunde damit wie gewünscht in der Öffentlichkeit auftritt.
Wie sieht nun also der Beruf des PR-Beraters der Zukunft aus?
Er ist ein „Geschichtenerzähler“: Damit meinen wir natürlich keine Märchen. Jedoch ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Gehirn in Bildern denkt. Das wird im Marketing bereits seit langem eingesetzt. Etwas zu erklären funktioniert mit Metaphern und greifbaren Beispielen deutlich besser als wenn diese fehlen.
Er wird datengetrieben: Zunehmend sind Daten wichtig um eine Geschichte zu erzählen. Denn mit je mehr Daten eine Geschichte „gefüttert“ ist, umso relevanter wird sie in den Redaktionen.
Er ist ein Netzwerker: Starke und belastbare Kontakte und Netzwerke bieten Wissen. Dieses Wissen braucht der PR-Berater, um seine Ideen und „Geschichten“ an Menschen vermitteln zu können. Dabei gilt die Regel: Geben ist seliger denn nehmen.
Er ist ein Organisierer: Um den Überblick zu behalten über das vielfältige Aufgabengebiet ist es von Vorteil, Strukturen zu schaffen, die es ihm erlauben, schnell zwischen Aufgaben switchen zu können. Denn sehr oft kommt es vor, dass eine Aufgabe dazwischengeschoben werden muss, die so vorher nicht auf dem Schirm war. Vielfach kommt auch die Organisation von Events in seinem Beruf vor.
Er ist ein Teamplayer: Spätestens ab dem Senior-Level hat der PR-Berater sein eigenes Team, dass er führt. Als Junior ist er meistens ein Teil dieses Teams. Dieses Team steht hinter ihm, um ihm bei den vielfältigen Aufgaben zu helfen. Das können Data Science Spezialisten sein, Recherche Teams oder Redakteure, die Fachtexte aufbereiten. Der PR-Berater ist die Schnittstelle all dieser Menschen zum Kunden und das „Sprachrohr“ des Teams.
Lange war die Arbeitswelt eine „starre Welt“ in der die Art zu Arbeiten, die Zeiten, die Arbeitsmittel und der Arbeitsort vorgegeben waren. Das hat sich verändert und die festen Strukturen sind neuen Rahmenbedingungen gewichen. Doch damit muss „man auch erst einmal klarkommen“. Die neue Arbeitswelt der Selbstorganisation ist nämlich nicht „jedermanns Sache“. Rebecca Hartmann beschreibt Dir im Gastbeitrag, wie Du für Dich selbst reflektieren kannst, was New Work für Dich bedeutet.
Für Frithjof Bergmann, den Begründer der New Work Bewegung, war Arbeit immer etwas, dass das Potenzial hat uns Menschen zu stärken und uns in unserer Entwicklung zu unterstützen. Was wir jedoch dafür brauchen, sind einerseits die richtigen Rahmenbedingungen innerhalb einer Organisation und andererseits muss das, was wir tun, auch zu uns selbst passen. Das heißt zu unseren Stärken, Leidenschaften und Bedürfnissen. Genau aus diesem Grund ist die Beschäftigung damit, kurzum die Selbstreflexion, der Ausgangspunkt für gute, neue Arbeit und den Weg dorthin.
Denn neues Arbeiten geht uns alle an, nicht umsonst heißt es immer wieder „New Work beginnt bei uns selbst“. Wir können nicht darauf hoffen, dass sich die Arbeitswelt verändert, ohne dass wir selbst etwas dafür tun.
Wenn wir eine Arbeit wollen, die uns stärkt, die es ermöglicht unser Potenzial zu entfalten und uns das Gefühl gibt wirksam zu sein, müssen wir uns damit auseinandersetzen, wie solch eine Arbeit für uns aussieht.
Was brauche ich, um gut zu arbeiten?
Wann fühle ich mich wirksam?
Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um meine Stärken zu leben?
Was trägt zu meiner intrinsischen Motivation bei?
Welche Bedürfnisse habe ich?
Denn mehr Eigenverantwortung im Job heißt auch mehr Verantwortung für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu übernehmen. Nicht umsonst sind Selbstreflexion und Selbstführung wichtige „Future-Work-Skills“.
„Wir brauchen alles Potenzial, was wir haben“, sagt Rebecca Hartmann.
Die Grundlage für unser Fühlen, Denken und auch Handeln liegt in unseren Bedürfnissen. Daher sind diese auch ein grundlegendes Element in jedem Veränderungsprozess. Wenn wir erst einmal wissen, was wir brauchen, können wir viel leichter Wege finden, uns diese Bedürfnisse auch wirklich zu erfüllen.
Sind wir uns unserer Bedürfnisse bewusst und werden diese auch aktiv im Team geteilt, kann eine Arbeitsatmosphäre entstehen, die dazu beiträgt, uns als Menschen zu stärken. Arbeit wird so zu einem Teil in unserem Leben, der zur Erfüllung unserer Bedürfnisse beiträgt.
In der alten Arbeitswelt war dafür kein Platz, Einheitsbrei war gefragt und gewollt. Jetzt ist die Arbeitswelt im Umbruch. Wir brauchen alles Potenzial das wir haben, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen und diese zu lösen. Denn die Maskerade von Professionalität killt den Vide der Innovation und Kreativität. Wer Theater spielen muss, hat zu wenig Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.
Wer kreative und engagierte Mitarbeiter:innen will, muss kreative und individuelle Arbeitsbedingungen bieten, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Und hierfür müssen die Menschen sich erst einmal bewusst sein, was sie selbst überhaupt brauchen, um gut arbeiten zu können und motiviert zu sein.
Es braucht jede:n Einzelne:n von uns, um die Arbeitswelt menschlicher zu gestalten.
So schön diese Veränderung ist, sie fordert uns auch heraus.
Rebecca Hartmann
Wer New Work jedoch immer noch für eine romantische Phantasie oder eine idealistische Vorstellung hält, hemmt sich selbst im Wachstum und lässt sich die große Chance entgehen, die uns dieser Umbruch bietet. Denn „Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ (Victor Hugo).
Stärkentests wie beispielsweise Stärkenradar, Clifton Strengths
Energiemanagement (Welche Aufgaben geben mir Energie, welche nicht?)
Ü
Who is?
Rebecca Hartmann ist als systemische Teamentwicklerin, Coach und New Work Facilitatorin im Einsatz. Sie ist studierte Wirtschaftspsychologin und begleitet Organisationen und Führungskräfte dabei, gesunde und leistungsstarke Teams aufzubauen und ihre Zusammenarbeit verantwortungsbewusst, gesund und effizient zu gestalten. Hierbei nutzt sie ihre mehrjährige Organisationserfahrung und verbindet ihre psychologischen Kenntnisse mit ihrer systemischen Expertise.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/01/laurenz-kleinheider-OsC8HauR0e0-unsplash.jpg16002400mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-01-10 10:00:002024-01-09 10:30:24New Work beginnt immer bei uns selbst
Was macht eigentlich einen guten Arbeitgeber aus? Ist es die beeindruckende Firmengeschichte, das großzügige Gehalt oder sind es vielleicht doch die coolen Büros? „Die Suche nach dem idealen Arbeitgeber ist mehr als nur die Auswahl eines Ortes für die Zeit von 9-to-5“, sagt Lorin Kar. Die Autorin dieses Beitrags arbeitet bei dem Institut Great Place to Work Deutschland und ist dort als Young Professional beim „Team Kommunikation“ beheimatet. Wichtig ist ihr, herauszustellen, dass es um Werte, Kultur und die Aussicht auf persönliche Entwicklung und Entfaltung geht. In einer Welt, die sich ständig verändert, gibt es klare Vorstellungen davon, was einen Arbeitgeber zu einem echten Gewinn macht. Hier erläutert sie einige Aspekte, auf die es wirklich ankommt, wenn man sich auf die Suche nach dem beruflichen Zuhause begibt.
Der Arbeitsplatz als mehr als nur Arbeitsort
Der Arbeitsplatz ist nicht nur ein Ort, an dem gearbeitet wird. Bevorzugt werden Arbeitgeber, die echte Möglichkeiten zur Vernetzung und Zusammenarbeit bieten, statt sich nur auf oberflächliche Annehmlichkeiten zu beschränken. Obwohl immer mehr Menschen remote arbeiten, schätzen nach Studien von Great Place to Work gerade junge Menschen und Berufseinsteiger die Möglichkeit, zumindest an einigen Tagen in der Woche die gemeinsame Arbeit im Unternehmen als Ort der Begegnung und des persönlichen Austauschs mit Kolleg*innen. Kollaboration, Teamspirit und Netzwerken machen das Büro zu einer Kultur-Tankstelle.
Karriere und Extras: Schlüsselkriterien beim Traum-Arbeitgeber
Die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung ist von großer Bedeutung. Ein Arbeitgeber, der frühzeitig Talente erkennt und gezielte Förderung durch klare Entwicklungswege und umfassende Fortbildungsangebote ermöglicht, wird als ideal betrachtet. So entsteht nicht nur eine positive Entwicklungsumgebung, sondern es können auch individuelle Fähigkeiten gezielt ausgebaut und vorangetrieben werden.
Neben einem wettbewerbsfähigen Gehalt sind zusätzliche Benefits besonders interessant. Angebote zur Gesundheitsförderung, Bonussysteme und weitere Zusatzleistungen, wie z.B. Jobtickets oder vergünstigte Clubmitgliedschaften tragen nicht nur dazu bei, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt fühlen, sondern verdeutlichen auch das Engagement und die Fürsorglichkeit des Arbeitgebers. Diese Gesamtheit an Leistungen formt den Arbeitsplatz, der nicht nur den beruflichen Anforderungen gerecht wird, sondern auch Raum für persönliche und berufliche Entfaltung bietet.
Work-Life-Balance: Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Es wird nicht nur Wert auf einen Arbeitsplatz gelegt, sondern auf ein ganzheitliches Arbeitsumfeld, das individuelle Lebensbedürfnisse berücksichtigt. Ein Arbeitgeber, der die Work-Life-Balance als Priorität setzt, sendet ein starkes Signal der Wertschätzung. Das Angebot hybrider Arbeitsmodelle, wie z.B. das Homeoffice, ermöglichen die flexible Gestaltung der Arbeitszeit und eine bessere Anpassung an individuelle Lebensumstände. Dies geht über die klassischen 9-to-5-Arbeitszeiten hinaus und schafft Raum für eine ausgewogenere Lebensführung. Ein solcher Ansatz trägt dazu bei, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Darüber hinaus bedeutet Work-Life-Balance auch, dass der Arbeitgeber sich um das psychische Wohlbefinden kümmert. Die Förderung einer offenen Gesprächskultur und das Angebot zur Stärkung der mentalen Gesundheit zeigen, dass das Unternehmen nicht nur äußere Bedingungen, sondern auch emotionale Bedürfnisse ernst nimmt.
Die besten Arbeitgeber und ihr Wertekanon
Bei der Suche nach dem besten Arbeitgeber sollte man also darauf achten, dass das Unternehmen in seine Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur investiert. Die besten Arbeitgeber haben klar definierte Werte, die im Unternehmen auch tagtäglich erlebbar sind. Sie begegnen ihren Mitarbeitenden mit Respekt und gehen auf deren Bedürfnisse ein. Sie bieten Entwicklungsmöglichkeiten, fördern Individualität und Talent. Diversität, Chancengleichheit, eine gerechte Bezahlung und eine gute Führungskultur zeichnet sie ebenso aus, wie der Anspruch an nachhaltiges Wirtschaften und Handeln.
About: Lorin Kar
Lorin Kar verstärkt seit September 2023 das Team von Great Place to Work als Werkstudentin im Bereich Marketing und Kommunikation. Das Institut ist mit weltweit über 60 Standorten eine international führende, benchmark-basierte Instanz bei der Analyse, Weiterentwicklung und Sichtbarmachung von Arbeitgeberattraktivität.
Bei der Contententwicklung und dem Schreiben von Blogbeiträgen, nimmt Lorin vor allem die Themen der jungen Generation der Berufseinsteiger in den Blick. Besonders wichtig ist ihr nämlich, ihre eigene Generation über die Arbeitswelt der Zukunft zu informieren und warum sie bei der Jobsuche auf solche Unternehmen achten soll, die in eine gute Arbeitsplatzkultur investieren.
https://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2024/01/austin-distel-wawEfYdpkag-unsplash.jpg18002400mindchangehttps://mindchange-mag.de/wp-content/uploads/2023/12/mc_logo_web-1.pngmindchange2024-01-09 09:36:572024-01-09 09:37:36Gute Arbeitgeber: Was zeichnet sie aus?
Matthias Habel ist Mitgründer von alitiq. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Meteorologie und Data Science zu vereinen. KI-Technologie dient dazu, wetterabhängige Prozesse präzise vorherzusagen und ist damit eine bedeutende Voraussetzung für die nachhaltige Energiewende. Lest hier mehr zu der Mission und welche Menschen diese Mission weiter voran treiben.
Die heutige Wirtschaftslandschaft wird von zwei zentralen Begriffen geprägt: Nachhaltigkeit und Effizienz. Diese spielen nicht nur im Umweltbewusstsein eine entscheidende Rolle, sondern beeinflussen auch maßgeblich den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Vor diesem Hintergrund haben wir erkannt, dass Nachhaltigkeit und Effizienz keine Gegensätze sein müssen. Im Gegenteil – sie können sich gegenseitig beflügeln. Wer sind wir: Wir sind ein aufstrebendes Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science und unsere Mission ist es, eine Effizienzrevolution anzustoßen, die nicht nur Kosten senkt, sondern auch einen positiven Beitrag für die Umwelt leistet.
Wetterabhängige Prozesse: Herausforderung für Unternehmen
Die Wetterabhängigkeit von Prozessen stellt Unternehmen vor eine Reihe von Herausforderungen. Prozesse, die stark vom Wetter beeinflusst werden, können zu Unsicherheiten und zusätzlichen Kosten führen. Hier setzen wir an. Mit fortschrittlichen Data-Science-Methoden erstellen wir präzise Prognosen für wetterabhängige Prozesse. Das Ergebnis: Diese Prozesse werden planbarer, effizienter und kostengünstiger.
Unsere Prognosen beschränken sich dabei nicht nur auf den Wärmebedarf von Heizungsanlagen oder die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Sie revolutionieren die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Prozesse planen und ausführen. Planbare Prozesse ermöglichen es Unternehmen, Ressourcen optimal zu nutzen, Kosten zu senken und ihre Umweltbilanz zu verbessern. Eine Win-Win-Situation, die uns als Wegbereiter für nachhaltiges Wirtschaften positioniert.
Screenshot einer Wärmelastprognose: Die Kurve in Türkis ist die Prognose, die schwarze Kurve die später tatsächlich festgestellte Wärmelast. Die Prognose ist sehr dicht an der späteren Realität und hilft Unternehmen damit, Verbräuche besser einzuschätzen.
Wir sind nicht nur ein Technologieunternehmen, sondern ein Pionier des Wandels
Matthias Habel
„Wir stehen vor der Herausforderung, Denkmuster aufzubrechen und Brücken zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen zu bauen“, beschreibt Matthias Habel die Mission von alitiq.
Ein Unternehmen wie unseres aufzubauen, erfordert nicht nur den Willen, Technologie zu gestalten, sondern auch Brücken zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen zu bauen. Unsere Vision ist es, nicht nur kurzfristige Erfolge anzustreben, sondern langfristige Veränderungen in der Geschäftswelt zu bewirken. Wir sind der tiefen Überzeugung, dass unsere Technologie einen positiven Einfluss auf Unternehmen und die Umwelt haben wird.
Der Weg zum Erfolg ist nie ohne Herausforderungen. Alitiq steht vor der Herausforderung, bestehende Denkmuster aufzubrechen und Unternehmen davon zu überzeugen, dass die Integration von KI in ihre Prozesse sie nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger macht. Die langfristige Mission von alitiq ist klar: eine weltweite Effizienzrevolution anzuführen und Unternehmen zu zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine ethische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist.
Damit wollen wir nicht nur erfolgreicher Technologieanbieter sein, sondern einen nachhaltigen Wandel im Denken und Handeln von Unternehmen bewirken. Ziel ist es, nicht nur kurzfristige Effizienzsteigerungen zu erzielen, sondern nachhaltige Veränderungen in der Unternehmenswelt zu bewirken. Durch die Integration der alitiq-Technologie sollen Unternehmen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch zu Vorreitern einer nachhaltigen Wirtschaft werden. In einer Zeit, in der der Ruf nach Nachhaltigkeit immer lauter wird, schlagen wir damit eine Brücke zwischen Umweltschutz und wirtschaftlichem Erfolg.
Unternehmertum im Dienste der Nachhaltigkeit: Herausforderung und Chance
Der Weg von alitiq zeigt, dass sich Unternehmertum und Nachhaltigkeit nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil, sie können sich gegenseitig stärken und zu bahnbrechenden Veränderungen führen. Dazu braucht es nicht nur technologische Innovation, sondern auch eine klare Vision, ein starkes Team und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern.
New Work in der Welt von alitiq: Herausforderungen und Chancen für junge Talente
Die Welt von alitiq ist nicht nur von Technologie und ökologischen Zielen geprägt, sondern auch von New Work Prinzipien. Junge Talente, die bei uns arbeiten wollen, müssen nicht nur technisch versiert sein, sondern auch die Bereitschaft mitbringen, in einem dynamischen digitalen Umfeld zu arbeiten.
Vielseitigkeit, Innovationsgeist und die Fähigkeit, in einem interdisziplinären Team komplett remote aus dem Home-Office zu arbeiten, sind die wichtigsten Eigenschaften, die junge Menschen bei uns mitbringen sollten.
„Wir erleben derzeit eine Reihe von Transformationen, die gleichzeitig stattfinden“, beschreibt Jutta Rump die Lage der Wirtschaft. „Dazu gehört sicherlich das Thema künstliche Intelligenz, dazu gehören aber auch eine Reihe von weiteren Faktoren: Corona hatte und hat noch immer Auswirkungen auf die Unternehmen. Der Krieg um die Ukraine ist insbesondere für deutsche Unternehmen durch die gestiegenen Energiekosten sehr teuer geworden. Dazu kommt eine geopolitische Lage, die unberechenbar ist.“
„Wir reden immer über Resilienz und meinen damit organisationale Resilienz oder die Resilienz von Unternehmen und Staaten. Zukünftig wichtiger wird jedoch die persönliche Resilienz. Daher ist es umso wichtiger, über die eigenen Stärken mehr denn je zu wissen“, erklärt Jutta Rump. Bildquelle / Lizenz: Simon Wegener
Prof. Dr. Jutta Rump ist Geschäftsführerin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. In ihrer Position ist sie ganz nah einerseits an den Unternehmen und Führungskräften und andererseits untersucht sie die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Megatrends und der Arbeitswelt. Wir sprachen mit ihr über die Chancen junger Menschen in der Arbeitswelt im Umbruch.
Das besondere an der aktuellen Situation ist also, dass Unternehmen derzeit an sehr vielen Stellschrauben gleichzeitig drehen müssen. „Dazu kommen nach wie vor die Megatrends demografischer Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung. Diese Kombination fordert Fach- und Führungskräfte heraus. Der Fachkräftemangel zum Beispiel nimmt in vielen Betrieben und Branchen mittlerweile existenzbedrohende Ausmaße an. All diese Veränderungen passieren zeitgleich und teilweise schreiten sie schneller voran, als wir selbst, als Fach- und Führungskräfte das geahnt haben“, führt sie weiter aus. Die Neujustierung von Geschäftsmodellen ist eine der Folgen dieser Faktoren und das fordert Fach- und Führungskräfte heraus.
Daher rät sie jungen Menschen, dass sie ihre Stärken kennen: „Die Generationen Y und Z werden geistig beweglich bleiben müssen. Sie werden das viel gepriesene lebenslange Lernen richtig umsetzen müssen. Dabei hilft es enorm, die eigenen Stärken richtig zu kennen. Frage Dich: Was kann ich richtig gut? Was tut mir gut? Denn neben fachlichen Stärken werden wir uns weitere Kompetenzen aneignen müssen, wie etwa emotionale Intelligenz, kritisches Denken oder etwa die Fähigkeit, komplexe Entscheidungen zu finden.Dabei hilft es uns, zu wissen, was wir gut können aber auch, was wir brauchen, um wieder zur Ruhe kommen zu können.“
Der Schlüssel liegt demnach in der persönlichen Resilienz. „Wir reden immer über organisationale Resilienz. Wir reden darüber, dass Unternehmen und Staaten widerstandsfähig werden müssen und bleiben. Aber wir im Einzelnen müssen auch widerstandsfähig werden und bleiben. Karrieren werden nicht mehr linear verlaufen und Berufe werden sich stark verändern“, erklärt Prof. Dr. Jutta Rump. „Zu wissen, was Du richtig gut kannst – und dabei musst Du ehrlich zu Dir selbst sein – verschafft Dir einen Rückzugsraum auf Deine Qualitäten und damit Bestätigung. Aus dieser Bestätigung wirst Du viel Nutzen für Dich selbst ziehen können.“ Das heißt aber nicht, dass man sich auf diesen Stärken ausruhen soll Die Stärken können einen jedoch leiten, sich nach und nach Fähigkeiten und Themenfeldern zu nähern, die einem liegen. Diese Zeit ist nämlich auch eine riesige Chance: „Aus diesem Raum der persönlichen Stärke musst Du Dir neue Lernfelder suchen, die an deine Interessen angelehnt sind. Wenn Du es schaffst, Wissen und Lernfelder miteinander zu verknüpfen, ‚neue Verbindungen zu denken‘, wirst Du die Kreativität entwickeln, die zukünftig gefragt ist. Kreativität ist eine der Skills, die uns noch auf Jahre von der KI unterscheiden wird. Echte Fantasie und echte Kreativität werden auch die großen Sprachmodelle auf Jahre hinweg nicht generieren können. Sie sind sehr gut darin, vorhandenes Wissen zu analysieren und Antworten auf Fragen zu lernen, aber auch beim Generieren von Bildern, Texten oder Musik greifen sie nicht auf Kreativität im engeren Sinne zurück, sondern sie geben wieder, was sie trainiert haben.“
Eine weitere Fähigkeit, die zu Netzwerken, ist eine, die auf dem Weg in die Zukunft auch Studierende mehr denn je beherrschen müssen. „Der wahre Nutzen von Netzwerken ist dabei auch nicht der Austausch von Kontaktdaten. Auch im digitalen Raum merken Menschen, wenn ein Kontakt nur auf Karriere aus ist. Beim Netzwerken geht es darum, Wissen auszutauschen. Wenn ich etwas gebe, bekomme ich etwas. Aber ich darf das nicht erzwingen“, sagt Prof. Dr. Rump. Dann entsteht mit der Zeit ein Netzwerk aus verschiedensten Fachrichtungen und man merkt schnell, welches Wissen zu einem passt und welches man mit bisherigem Wissen verknüpfen kann. Gleichzeitig wachsen auf diese Weise belastbare Beziehungen, da die anderen merken, dass einem am fachlichen Austausch wirklich gelegen ist.
Die menschlichen Stärken, Empathie, Lernfähigkeit, Kreativität, und auch die Fähigkeit, immer wieder neu anzufangen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, dürfen uns also leiten und wir dürfen uns vertrauen und uns selbst Impulse geben.
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