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„Never stop learning“

Das MindChange mag war im Rahmen seiner Medienpartnerschaft mit TopJob in Berlin beim diesjährigen TopJob-Gipfel. Wir sprachen mit Bernd Märzluft von der ZAM eG erst einmal darüber, was man sich unter dem sperrigen Begriff „zentrales Auslagerungsmanagement“ eigentlich vorstellen darf. Aber vor allem auch, was die Auszeichnung zum Top-Arbeitgeber für ihn und sein Unternehmen bedeutet.


Herr Märzluft, „zentrales Auslagerungsmanagement“… Was ist das eigentlich?
Das Auslagerungsmanagement für Banken ist eine regulatorische Anforderung der deutschen Bankenaufsicht (BaFin). Sie verpflichtet die Banken bei jedweder kritischer Auslagerung (also das Fremdvergeben von eigenen Leistungen an Dritte), diese genauso eng zu steuern und zu überwachen, als wären es eigene Mitarbeitende. Dazu gibt es diverse Vorschriften, Vertragsregelungen, Überwachungsfunktionen, etc. die dokumentiert einzuhalten sind. Gerade bei relevanten Auslagerungen, z.B. dem Betrieb der IT oder der Abwicklung des Zahlungsverkehrs, stoßen viele Banken an ihre Grenzen. Um mit den ausgelagerten Dienstleistern Dialoge auf Augenhöhe führen zu können, benötigen sie oft Kompetenzen, die außerhalb des eigentlichen Banking-Knowhows liegen. Und genau hier setzt die ZAM eG an und übernimmt als Intermediär die Steuerung und Überwachung der kritischen Dienstleister im Namen der Banken. Wir steuern heute für über 700 Banken in Deutschland insgesamt sechs große und relevante Dienstleister. Das spannende daran ist, dass es eine Mischung aus Bankwissen, IT-Knowhow und regulatorischem Fachwissen ist, und damit alle drei notwendigen Disziplinen für das künftige Bankgeschäft abbildet.
Zu den Kernaufgaben gehören u.a. die Überwachung der vereinbarten Service Levels zwischen Bank und Dienstleister (also wurde das geliefert, was vertraglich geschuldet wurde), wir verfolgen die Störungen im Falle eines Ausfalls, wir hinterfragen kritisch die Leistungserbringung und werten die Revisions- und Risikoberichte sowie die Zertifizierungen aus. Unser Ziel ist zum einen die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen der Banken und zum anderen die Verbesserung der Leistungsqualität der Dienstleister. Dazu benötigen wir gut ausgebildete Mitarbeitende, die nur in einem sehr begrenzten Rahmen am Markt vorhanden sind. Deshalb steht Employer Branding bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste.

Für die ZAM eG ist die Auszeichnung extrem wichtig für das Recruiting, hat uns Bernd Märzluft (in der Mitte) verraten. Die TopJob-Auszeichnung zählt zu den wichtigsten Arbeitgebersiegeln und wird jährlich durch die Universität Sankt Gallen unterstützt. Prof. Dr. Heike Bruch (links) und ihr Team werten nach streng wissenschaftlichen Kriterien aus. Silke Masurat vom zeag hat das Siegel vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen. Durch den Abend führte Corinna Wohlfeil. Peter Altmeier als ehemaliges „Politik-Universalgenie“ steuerte seine zahlreichen Erfahrungen bei (v.l.n.r.).

Wie oft waren Sie jetzt schon bei TopJob dabei? Welche Learnings haben Sie aus dem Prozess gezogen?
Wir waren in 2024 das erste Mal dabei und konnten direkt im ersten Anlauf in unserer Größenklasse den Wettbewerb gewinnen, was uns sehr stolz macht! Viel wichtiger sind aber dabei die gewonnenen Erkenntnisse, welche Deltas wir in unserem Unternehmen noch haben und wie wir diese weiter verbessern können. Der Einbezug der Mitarbeitenden in den Gesamtprozess und das konsequente Vorleben der Führungsebene ist zwingende Voraussetzung für ein erfolgreiches Ergebnis.

Wie hat sich Ihr Unternehmen durch die Audits verändert?
Wir konnten uns durch die umfangreichen Audits selbst kritisch hinterfragen und haben bereits während des Prozesses direkt Verbesserungen durchgeführt. Es wurde uns transparent vor Augen geführt, dass nicht alle Maßnahmen auch das gewünschte Ziel treffen, sondern dass wir teilweise für wenig Impact viel Aufwand für nicht erfolgreiche Themen investieren. Andersherum zeigte das Audit, dass wir bei von uns unterschätzten Ideen einen großen Erfolg erzielen können. Damit dient uns das Audit zu Adjustierung unsere Investitionen und Maßnahmen.

Die ZAM eG veranstaltet regelmäßig gemeinsame Events und unterstützt damit die Bindung unter den vorwiegend remote arbeitenden Teams.

Inwiefern hilft Ihnen die Auszeichnung bei der „Akquise“ neuer Mitarbeitenden?
Enorm! Wir haben ein rein virtuelles Geschäftsmodell, d.h., unserer Mitarbeitenden arbeiten vorwiegend remote. Damit benötigen wir zur Unterstützung unserer besonderen ZAM-Kultur diese Art von Siegel, um den Erfolg dieses virtuellen Arbeitens zu unterstreichen. Gerade in dem vielbesagten „War for Talents“ ist das ein wichtiger Baustein zur Gewinnung neuer Talente und für das Halten der Menschen im Unternehmen.

Was raten Sie jungen Menschen, die hinsichtlich der Karriere vor einer Phase extrem schnellen Wandels stehen?
Bleibt neugierig und folgt dem Rat „never stop learning“. Durch die aktuell immer weiter ansteigende Veränderungsgeschwindigkeit sind das die beiden wichtigsten Eigenschaften für einen künftigen Erfolg.