Working Out loud

Working Out Loud (WOL) ist eine Methode zur Förderung von Transparenz, Vernetzung und persönlicher Entwicklung in der Arbeitswelt. Sie basiert auf der Idee, dass Mitarbeitende ihre Arbeitsprozesse und -ergebnisse offen teilen, um anderen Einblicke in ihre Arbeit zu geben und so gegenseitiges Lernen und Kooperation zu ermöglichen. Die WOL-Methode umfasst fünf Kernelemente:

  1. Beziehungen aufbauen: Durch das aktive Teilen von Wissen und Arbeitsergebnissen entstehen neue Beziehungen und Netzwerke innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
  2. Großzügigkeit: Mitarbeitende teilen ihre Erfahrungen und ihr Wissen ohne direkte Gegenleistung, was eine Kultur der Großzügigkeit und des Vertrauens fördert.
  3. Zielgerichtetes Arbeiten: Durch die offene Kommunikation über Arbeitsziele und Fortschritte bleiben die Beteiligten fokussiert und motiviert.
  4. Sichtbare Arbeit: Das öffentliche Teilen von Arbeitsschritten und -ergebnissen macht Fortschritte sichtbar und nachvollziehbar, was Transparenz und Verantwortlichkeit erhöht.
  5. Wachstumsorientiertes Denken: Mitarbeitende lernen kontinuierlich und passen sich an Veränderungen an, was ihre persönliche und berufliche Entwicklung unterstützt.

Working Out Loud wird oft in sogenannten „WOL-Circles“ praktiziert, kleinen Gruppen von Mitarbeitenden, die sich regelmäßig treffen, um ihre Fortschritte und Erfahrungen zu teilen. Diese Treffen fördern den Austausch und das gegenseitige Lernen.

Ein Beispiel dazu: Stell dir vor, Maria arbeitet in einem großen Unternehmen in der Produktentwicklung. Sie ist Teil eines globalen Teams, das an einem neuen Produkt arbeitet. Statt isoliert in ihrem Büro zu arbeiten, nutzt Maria die Prinzipien von Working Out Loud.

Jeden Montag postet sie in einem internen Firmenblog ein kurzes Update darüber, woran sie gerade arbeitet, welche Herausforderungen sie hat und welche Erkenntnisse sie in der letzten Woche gewonnen hat. Sie teilt auch ihre offenen Fragen und bittet um Feedback oder Ideen von Kollegen aus anderen Abteilungen.

Durch diesen Austausch erfährt Maria von einem Kollegen in einer anderen Abteilung, der an einem ähnlichen Problem gearbeitet hat und bereits eine Lösung gefunden hat. Er stellt ihr seine Ergebnisse zur Verfügung, was ihr hilft, ihre eigene Arbeit schneller voranzubringen.

Außerdem entdeckt ein anderer Kollege in Marias Updates eine interessante Idee, die er in einem anderen Projekt weiterentwickeln kann. Durch diese gegenseitige Unterstützung entsteht eine Kultur des Teilens und Lernens, die die Innovationskraft des gesamten Unternehmens stärkt.

Dieses Beispiel zeigt, wie Working Out Loud dazu beitragen kann, Silos in Unternehmen aufzubrechen, die Zusammenarbeit zu fördern und so insgesamt effizientere und kreativere Lösungen zu entwickeln.


Bildquelle / Lizenz: Foto von Alexander Grey auf Unsplash