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Ich habe da mal ne Idee

In seiner Kolumne „New Work – was ist das eigentlich“ thematisiert Andreas Ollmann regelmäßig Konzepte und Ideen aus dem Themengebiet der neuen Arbeitswelt. In der aktuellen Folge liegt der Fokus auf dem Thema Innovationsmanagement. Damit auch aus kleinen Ideen eine große Innovation wird.


„Ich habe da mal ne Idee“ – dieser Satz könnte der Beginn von etwas Großartigem sein. Doch allzu oft verstummt er, bevor er ausgesprochen wird. Warum? Weil in vielen Unternehmen noch immer eine Kultur herrscht, die Fehler bestraft und Experimente scheut. Dabei sind genau diese Elemente der Nährboden für Innovation und Fortschritt.

In der New Work Ära geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der Ideen florieren und Experimente willkommen sind. Eine Kultur, in der Fehler nicht als Makel, sondern als wertvolle Lernerfahrungen betrachtet werden. Klingt utopisch?

Keineswegs. Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert dieser Denkweise. Der erste Schritt ist ein Umdenken in der Führungsebene. Chefs müssen von Kontrollfreaks zu Ermöglichern werden. Sie schaffen den Raum für Kreativität, indem sie Vertrauen schenken und Risiken zulassen. Das bedeutet auch, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und offen über eigene Fehler zu sprechen. Für Mitarbeitende heißt es: Trau dich! Bring deine Ideen ein, egal wie verrückt sie zunächst erscheinen mögen. Oft entstehen die besten Innovationen aus scheinbar absurden Gedanken. Wichtig ist, diese Ideen nicht nur zu äußern, sondern auch auszuprobieren.

Hier kommt das Konzept des „Rapid Prototyping“ ins Spiel. Statt endlos zu planen, werden Ideen schnell in einfache Prototypen umgesetzt und getestet. Scheitert der Versuch, lernt man daraus und versucht es anders. Ist er erfolgreich, kann man darauf aufbauen.

Um eine echte Experimentierkultur zu etablieren, braucht es Strukturen. Dedizierte Zeiten und Ressourcen für freies Forschen, wie Googles berühmte „20% Zeit“, können Wunder wirken. Auch „Hackathons“ oder „Innovation Labs“ bieten Raum zum Experimentieren abseits des Tagesgeschäfts. Eine gesunde Fehlerkultur bedeutet nicht, dass alles erlaubt ist. Es geht um kalkulierte Risiken und darum, aus Fehlern zu lernen. Nach jedem Projekt, ob erfolgreich oder nicht, sollte es eine ehrliche Retrospektive geben. Was lief gut? Was können wir beim nächsten Mal besser machen?

Wichtig ist auch, Erfolge zu feiern – und zwar nicht nur die großen Durchbrüche, sondern auch die kleinen Fortschritte und gewonnenen Erkenntnisse. Dies motiviert und ermutigt zu weiteren Experimenten.

Die Implementierung einer Experimentier- und Fehlerkultur ist kein einfacher Prozess. Sie erfordert Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, alte Denkmuster zu hinterfragen. Doch der Aufwand lohnt sich. Unternehmen, die diese Kultur leben, sind nachweislich innovativer, agiler und letztlich erfolgreicher.

Zudem macht es einfach mehr Spaß, in einem Umfeld zu arbeiten, das Neugier und Kreativität fördert. Mitarbeitende fühlen sich wertgeschätzt und sind motivierter, ihr Bestes zu geben.

Also, trau dich beim nächsten Mal, wenn du eine Idee hast. Sprich sie aus, experimentiere damit. Vielleicht scheitert sie, vielleicht wird sie der nächste große Wurf. In jedem Fall wirst du daran wachsen – und mit dir das ganze Unternehmen. Denn vergiss nicht: Jede bahnbrechende Innovation begann einmal mit dem Satz: „Ich habe da mal ne Idee…“


Andreas Ollmann

Andreas studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Ministry Group glaubt er daran, dass Unternehmen im digitalen Zeitalter andere Formen von Arbeitsorganisation brauchen, um überleben zu können. Deshalb arbeitet er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team daran, die Firmen der Ministry Group jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Seine Erfahrungen mit New Work, Change, Innovation, Transformation und nachhaltigen Unternehmen teilt Andreas gerne – als Moderator, Speaker, Coach und Berater. Er leitet regelmäßig Diskussionsrunden zum Thema Neuordnung der Arbeitswelt – flexibel, nachhaltig, gesund und digital. Aufgrund seiner vielschichtigen Erfahrungen in diesem Bereich ist Andreas zudem ein gefragter Gesprächspartner verschiedener Medien wie brandeins, Werben & Verkaufen, NDR, HORIZONT oder Capital.

Darüber hinaus möchte Andreas auch junge Menschen dazu anregen, nicht nur Anwender in unserer digitalen Welt zu sein. 2014 hat er dazu mit zwei Partnern die Hacker School gegründet: Dort kann der Nachwuchs erleben, wie spannend es ist, Dinge selbst zu steuern und zu verändern – indem man Code schreibt.


Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Foto von Júnior Ferreira auf Unsplash

Sicherheit in der Veränderung – Das kleine 1×1 der Flexibilität

In seiner Kolumne „New Work – was ist das eigentlich“ thematisiert Andreas Ollmann regelmäßig Konzepte und Ideen aus dem Themengebiet der neuen Arbeitswelt. In der aktuellen Folge liegt der Fokus auf dem Change Management – und zwar dem ganz persönlichen, als Individuum erlebten Wandel.


In unserer sich rasant wandelnden Welt ist Flexibilität zur Schlüsselkompetenz geworden. Wie findest du Sicherheit in dieser ständigen Veränderung? Das kleine 1×1 der Flexibilität bietet dir Orientierung in turbulenten Zeiten.

  1. Mindset ist alles: Betrachte Veränderung als Chance, nicht als Bedrohung. Ein Growth Mindset, die Überzeugung, dass du dich stets weiterentwickeln kannst, ist der erste Schritt zur Flexibilität.
  2. Lebenslanges Lernen: Bleib neugierig und offen für Neues. Kontinuierliche Weiterbildung hält dich geistig flexibel und beruflich relevant.
  3. Komfortzone erweitern: Suche bewusst neue Herausforderungen. Jedes Mal, wenn du etwas Ungewohntes meisterst, wächst deine Anpassungsfähigkeit.
  4. Resilienz aufbauen: Entwickle emotionale Widerstandskraft. Techniken wie Meditation oder positives Reframing helfen dir, mit Stress und Unsicherheit umzugehen.
  5. Netzwerke pflegen: Ein starkes berufliches und persönliches Netzwerk bietet dir Unterstützung und eröffnet neue Möglichkeiten in Zeiten des Wandels.
  6. Planung mit Spielraum: Setze dir Ziele, aber bleib offen für Anpassungen. Agile Methoden können auch im persönlichen Bereich helfen, flexibel zu planen.
  7. Digitale Fitness: Bleib technologisch auf dem Laufenden. Die Fähigkeit, dich schnell in neue Tools einzuarbeiten, ist unerlässlich.
  8. Selbstreflexion üben: Regelmäßige Selbstreflexion hilft dir, eigene Stärken und Entwicklungsfelder zu erkennen und gezielt an ihnen zu arbeiten.
  9. Kreativität fördern: Übe kreatives Denken. Techniken wie Brainstorming schulen deine geistige Flexibilität.
  10. Work-Life-Blending: Strebe nach einer flexiblen Integration von Arbeit und Privatleben. Dies ermöglicht es dir, auf beide Bereiche flexibler zu reagieren.
  11. Finanzieller Puffer: Ein finanzielles Polster gibt dir Sicherheit und ermöglicht es, flexibler auf berufliche Veränderungen zu reagieren.
  12. Physische Gesundheit: Ein gesunder Körper unterstützt einen flexiblen Geist. Achte auf regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung.
  13. Fehlerkultur entwickeln: Betrachte Fehler als Lernchancen. Eine positive Fehlerkultur fördert Innovation und Flexibilität.
  14. Perspektivwechsel üben: Versuche, Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dies schult deine mentale Flexibilität.
  15. Kommunikationsfähigkeit stärken: Klare Kommunikation ist essentiell, um dich in sich verändernden Umgebungen zurechtzufinden.

Flexibilität bedeutet nicht, sich wie ein Fähnchen im Wind zu drehen. Es geht vielmehr darum, einen stabilen Kern zu haben, von dem aus du agil auf Veränderungen reagieren kannst. Indem du diese Prinzipien in dein Leben integrierst, schaffst du dir selbst einen sicheren Anker in der Veränderung.

Die Fähigkeit, flexibel zu sein, ist nicht angeboren, sondern erlernbar. Mit jedem Schritt, den du in Richtung Flexibilität gehst, wächst dein Vertrauen in die eigene Anpassungsfähigkeit. So findest du Sicherheit nicht trotz, sondern gerade wegen der Veränderung – weil du weißt, dass du jeder Herausforderung gewachsen bist.


Andreas Ollmann

Andreas studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Ministry Group glaubt er daran, dass Unternehmen im digitalen Zeitalter andere Formen von Arbeitsorganisation brauchen, um überleben zu können. Deshalb arbeitet er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team daran, die Firmen der Ministry Group jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Seine Erfahrungen mit New Work, Change, Innovation, Transformation und nachhaltigen Unternehmen teilt Andreas gerne – als Moderator, Speaker, Coach und Berater. Er leitet regelmäßig Diskussionsrunden zum Thema Neuordnung der Arbeitswelt – flexibel, nachhaltig, gesund und digital. Aufgrund seiner vielschichtigen Erfahrungen in diesem Bereich ist Andreas zudem ein gefragter Gesprächspartner verschiedener Medien wie brandeins, Werben & Verkaufen, NDR, HORIZONT oder Capital.

Darüber hinaus möchte Andreas auch junge Menschen dazu anregen, nicht nur Anwender in unserer digitalen Welt zu sein. 2014 hat er dazu mit zwei Partnern die Hacker School gegründet: Dort kann der Nachwuchs erleben, wie spannend es ist, Dinge selbst zu steuern und zu verändern – indem man Code schreibt.

We go statt Ego – Nur gemeinsam sind wir stark

Regelmäßig gibt uns Andreas Ollmann einen Einblick in seine Gedanken zum Thema „New Work“. Ein treibendes Thema für alle Unternehmen ist die Teamkultur. In diesem Teil geht es um Kooperation statt Konkurrenz, um gemeinsam stark zu werden und große Herausforderungen zu schultern.

Unternehmen, die Kooperation groß schreiben, sind agiler und wirtschaftlich leistungsfähiger betont Andreas Ollmann. Zudem erhöht sich die Mitarbeiterbindung, da die Kommunikation in den Teams von Hierarchien Abstand nimmt.

In einer Welt, die oft von Individualismus und Wettbewerb geprägt ist, setzt sich in der modernen Arbeitswelt ein neuer Trend durch: Kollaboration statt Konkurrenz. Das Motto lautet „We go statt Ego“, denn nur gemeinsam können wir die komplexen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.

Die Idee ist einfach: Wenn wir unsere individuellen Stärken bündeln und als Team agieren, erreichen wir mehr als jeder Einzelne für sich. Doch die Umsetzung erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen.

Für Führungskräfte bedeutet dies, vom „Command and Control“-Stil Abschied zu nehmen. Stattdessen geht es darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Zusammenarbeit gedeihen kann. Das beinhaltet flache Hierarchien, offene Kommunikation und eine Kultur, in der Fehler als Lernchancen gesehen werden. Mitarbeiter sind gefordert, über den Tellerrand ihres eigenen Aufgabenbereichs hinauszublicken. Silodenken weicht übergreifender Zusammenarbeit. Es gilt, Wissen zu teilen, statt es als Machtinstrument zu horten. Erfolge werden gemeinsam gefeiert, Herausforderungen gemeinsam gemeistert.

Technologie spielt eine wichtige Rolle in dieser neuen Arbeitswelt. Kollaborationstools wie Slack, Microsoft Teams oder Miro ermöglichen es Teams, über Abteilungs- und sogar Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Wichtig ist jedoch, dass die Technologie die menschliche Interaktion unterstützt, nicht ersetzt. Ein Schlüsselelement des „We go“-Ansatzes ist Diversität. Teams, die unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten vereinen, sind nachweislich innovativer und erfolgreicher. Inklusion wird damit zum Wettbewerbsvorteil.

Unternehmen, die auf Kollaboration setzen, profitieren in vielerlei Hinsicht. Sie sind agiler und können schneller auf Marktveränderungen reagieren. Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt, was sich positiv auf die Produktivität und die Bindung von Talenten auswirkt.

Doch der Wandel von einer Ego- zu einer „We go“-Kultur ist nicht ohne Herausforderungen. Es braucht Zeit, Vertrauen aufzubauen und alte Denkmuster zu überwinden. Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und die Vorteile der Zusammenarbeit vorleben. Ein wichtiger Aspekt ist die Anerkennung von Teamleistungen. Während traditionelle Bewertungssysteme oft individuelle Leistungen belohnen, müssen neue Ansätze entwickelt werden, die kollaboratives Verhalten fördern und würdigen.

Auch die Raumgestaltung spielt eine Rolle. Moderne Bürokonzepte schaffen Begegnungszonen und fördern den spontanen Austausch. Gleichzeitig müssen sie Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten bieten. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Teamgeist sind, gerade wenn Teams physisch getrennt sind. Virtuelle Kaffeepausen, Online-Teambuilding-Events und digitale Whiteboards haben neue Formen der Kollaboration ermöglicht.

„We go statt Ego“ ist mehr als ein Schlagwort. Es ist eine Philosophie, die das Potenzial hat, unsere Arbeitswelt grundlegend zu verändern. In einer Zeit, in der globale Herausforderungen komplexe Lösungen erfordern, wird die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zur Schlüsselkompetenz. Unternehmen, die diesen Ansatz verinnerlichen, werden nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein. Sie leisten auch einen Beitrag zu einer Gesellschaft, in der Kooperation über Konkurrenz steht. Denn am Ende des Tages sind wir alle Teil eines größeren Ganzen. Und nur gemeinsam sind wir wirklich stark.


Andreas Ollmann

Andreas studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Ministry Group glaubt er daran, dass Unternehmen im digitalen Zeitalter andere Formen von Arbeitsorganisation brauchen, um überleben zu können. Deshalb arbeitet er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team daran, die Firmen der Ministry Group jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Seine Erfahrungen mit New Work, Change, Innovation, Transformation und nachhaltigen Unternehmen teilt Andreas gerne – als Moderator, Speaker, Coach und Berater. Er leitet regelmäßig Diskussionsrunden zum Thema Neuordnung der Arbeitswelt – flexibel, nachhaltig, gesund und digital. Aufgrund seiner vielschichtigen Erfahrungen in diesem Bereich ist Andreas zudem ein gefragter Gesprächspartner verschiedener Medien wie brandeins, Werben & Verkaufen, NDR, HORIZONT oder Capital.

Darüber hinaus möchte Andreas auch junge Menschen dazu anregen, nicht nur Anwender in unserer digitalen Welt zu sein. 2014 hat er dazu mit zwei Partnern die Hacker School gegründet: Dort kann der Nachwuchs erleben, wie spannend es ist, Dinge selbst zu steuern und zu verändern – indem man Code schreibt.

Ich bin mein eigener Chef – Wie selbstorganisierte Teams arbeiten

Andreas Ollmann fragt in unserer neuen Kolumne: „Was ist dieses New Work eigentlich?“ Ollmann gehört in Deutschland zu den Vordenkern im New Work-Bereich. In dieser Folge geht es um das Konzept der selbstorganisierten Teams, wie sie häufig in agilen Arbeitswelten zu finden sind.

In der modernen Arbeitswelt gewinnt ein Konzept zunehmend an Bedeutung: selbstorganisierte Teams. Diese Arbeitsweise verspricht mehr Autonomie, Kreativität und Zufriedenheit für Mitarbeiter, während Unternehmen von gesteigerter Produktivität und Innovation profitieren. Doch wie funktioniert das in der Praxis?

Selbstorganisation bedeutet, dass Teams eigenständig Entscheidungen treffen, Aufgaben verteilen und Prozesse gestalten dürfen. Statt einer strengen Hierarchie gibt es flache Strukturen und verteilte Verantwortung. Jedes Teammitglied wird
zum „Chef“ seines Aufgabenbereichs. Ein Schlüsselelement ist Vertrauen. Führungskräfte müssen loslassen und darauf vertrauen, dass ihre Mitarbeiter die richtigen Entscheidungen treffen. Dies erfordert einen Kulturwandel in vielen Organisationen. Mitarbeiter hingegen müssen Verantwortung übernehmen und proaktiv handeln.

Der Schlüssel bei selbstorganisierten Teams liegt tatsächlich in der Befähigung der Mitarbeitenden. Andreas Ollmann beschreibt es so: „Nicht jeder Mitarbeiter fühlt sich in diesem System wohl. Manche vermissen klare Anweisungen oder scheuen die Verantwortung. Hier ist individuelles Coaching und Unterstützung durch die Führungskräfte gefragt.

Selbstorganisierte Teams arbeiten oft nach agilen Methoden wie Scrum oder Kanban. Diese Frameworks bieten Struktur, ohne die Flexibilität einzuschränken. Regelmäßige Stand-ups, Retrospektiven und iterative Arbeitszyklen sorgen für
Transparenz und kontinuierliche Verbesserung. Die Rolle der Führungskraft wandelt sich vom Befehlsgeber zum Coach und Enabler. Sie schafft die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Arbeiten, beseitigt Hindernisse und fördert die Entwicklung des Teams. Führung wird zur Dienstleistung am Team.

Kommunikation ist in selbstorganisierten Teams entscheidend. Offener Austausch, konstruktives Feedback und eine Kultur des gegenseitigen Respekts sind unerlässlich. Tools wie Slack, Google Workspace oder Microsoft Teams unterstützen
die digitale Zusammenarbeit, können aber den persönlichen Austausch nicht ersetzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zielsetzung. Statt detaillierter Vorgaben werden übergeordnete Ziele definiert. Das Team entscheidet selbst, wie es diese Ziele erreicht. Dies fördert Kreativität und Eigenverantwortung.

Die Selbstorganisation bringt auch Herausforderungen mit sich. Nicht jeder Mitarbeiter fühlt sich in diesem System wohl. Manche vermissen klare Anweisungen oder scheuen die Verantwortung. Hier ist individuelles Coaching und Unterstützung durch die Führungskräfte gefragt. Auch die Entscheidungsfindung kann in selbstorganisierten Teams komplexer werden. Methoden wie Konsent (nicht zu verwechseln mit Konsens) können helfen, effizient zu entscheiden, ohne den partizipativen Charakter zu verlieren.

Für Unternehmen bedeutet die Umstellung auf Selbstorganisation oft eine Herausforderung. Es braucht Zeit, Geduld und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Der Wandel lohnt sich jedoch: Studien zeigen, dass selbstorganisierte Teams innovativer, anpassungsfähiger und letztlich erfolgreicher sind. Die Zukunft der Arbeit liegt in der Selbstorganisation. Sie ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren und das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden zu nutzen. Für die Beschäftigten bedeutet es mehr Freiheit, aber auch mehr Verantwortung. „Ich bin mein eigener Chef“ ist mehr als ein Slogan. Es ist eine neue Art zu arbeiten, die Hierarchien abbaut und Menschen ermächtigt. In einer Welt, die sich ständig wandelt, könnte dies der Schlüssel zum nachhaltigen Unternehmenserfolg sein.


Andreas Ollmann

Andreas studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Ministry Group glaubt er daran, dass Unternehmen im digitalen Zeitalter andere Formen von Arbeitsorganisation brauchen, um überleben zu können. Deshalb arbeitet er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team daran, die Firmen der Ministry Group jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Seine Erfahrungen mit New Work, Change, Innovation, Transformation und nachhaltigen Unternehmen teilt Andreas gerne – als Moderator, Speaker, Coach und Berater. Er leitet regelmäßig Diskussionsrunden zum Thema Neuordnung der Arbeitswelt – flexibel, nachhaltig, gesund und digital. Aufgrund seiner vielschichtigen Erfahrungen in diesem Bereich ist Andreas zudem ein gefragter Gesprächspartner verschiedener Medien wie brandeins, Werben & Verkaufen, NDR, HORIZONT oder Capital.

Darüber hinaus möchte Andreas auch junge Menschen dazu anregen, nicht nur Anwender in unserer digitalen Welt zu sein. 2014 hat er dazu mit zwei Partnern die Hacker School gegründet: Dort kann der Nachwuchs erleben, wie spannend es ist, Dinge selbst zu steuern und zu verändern – indem man Code schreibt.


Bildquelle / Lizenz: Foto von Jandira Sonnendeck auf Unsplash

Back to Office?

Nein, aber wir arbeiten trotzdem.

Andreas Ollmann fragt in unserer neuen Kolumne: „Was ist dieses New Work eigentlich?“ Ollmann gehört in Deutschland zu den Vordenkern im New Work-Bereich. Mehr zu Andreas erfährst Du am Ende des Textes.

Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt grundlegend verändert. Viele Unternehmen rufen ihre Mitarbeiter nun zurück ins Büro. Doch ist das wirklich der richtige Weg? Die Antwort lautet: Nicht unbedingt. Die Zukunft der Arbeit liegt nicht in der Rückkehr zum Status quo, sondern in der intelligenten Nutzung der Erkenntnisse aus der Remote-Arbeit-Ära.

Flexibilität ist der Schlüssel. Mitarbeiter haben die Vorteile des Home Office schätzen gelernt: Bessere Work-Life-Balance, gesteigerte Produktivität und weniger Pendelzeit. Gleichzeitig vermissen viele den persönlichen Austausch und die
Kreativität, die durch Zusammenarbeit vor Ort entsteht. Die Lösung? Ein hybrides Modell, das das Beste aus beiden Welten vereint.

Andreas Ollmann sagt, dass in der Flexibilität der Schlüssel liegt: „Unternehmen sollten sich von der Idee verabschieden, dass Präsenz gleichbedeutend mit Produktivität ist.“

Unternehmen sollten sich von der Idee verabschieden, dass Präsenz gleichbedeutend mit Produktivität ist. Stattdessen gilt es, eine Kultur des Vertrauens und der Ergebnisorientierung zu etablieren. Mitarbeiter sollten die Freiheit haben, zu entscheiden, wo sie am effektivsten arbeiten können – sei es im Homeoffice, im Café oder im Büro.

Das Büro der Zukunft wird sich wandeln. Weg von Arbeitsplätzen, hin zu Begegnungsstätten. Es wird zu einem Ort der Kollaboration, des Ideenaustausches und der sozialen Interaktion. Flexible Raumkonzepte, die sich an die jeweiligen
Bedürfnisse anpassen lassen, werden die starren Bürostrukturen ablösen. Technologie spielt eine Schlüsselrolle in dieser neuen Arbeitswelt. Virtuelle Zusammenarbeit wird weiter optimiert, um die Kluft zwischen Remote- und Präsenzarbeit zu überbrücken. Augmented und Virtual Reality könnten bald schon virtuelle Meetingräume schaffen, die sich anfühlen, als wäre man vor Ort. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, Teams zu managen, die über verschiedene Orte verteilt sind. Es braucht neue Fähigkeiten: Empathie, klare Kommunikation und die Fähigkeit, auch auf Distanz eine starke Teamkultur zu schaffen. Regelmäßige Check-ins, virtuelle Team-Events und transparente Zielsetzungen werden essenziell.

Die Arbeitswelt nach der Pandemie bietet die Chance, neu zu definieren, was „Arbeit“ bedeutet. Es geht nicht darum, wo wir arbeiten, sondern wie wir arbeiten. Unternehmen, die diese Flexibilität ermöglichen, werden im Wettbewerb um
Talente die Nase vorn haben. Letztendlich geht es darum, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Menschen ihr Bestes geben können – unabhängig vom Ort. „Back to Office“ ist nicht die Antwort. Die Zukunft liegt in einem flexiblen, menschenzentrierten Ansatz, der Technologie nutzt, um Zusammenarbeit und Produktivität zu fördern. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zu finden zwischen individuellen Bedürfnissen und Unternehmenszielen.

Es gibt keine Einheitslösung. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden, basierend auf seiner Kultur, seinen Zielen und den Bedürfnissen seiner Mitarbeiter. Eines ist klar: Die Arbeitswelt wird nie mehr dieselbe sein. Und das ist gut so. Denn in dieser Veränderung liegt die Chance, Arbeit neu zu denken und besser zu machen – für alle Beteiligten.


Andreas Ollmann

Andreas studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Ministry Group glaubt er daran, dass Unternehmen im digitalen Zeitalter andere Formen von Arbeitsorganisation brauchen, um überleben zu können. Deshalb arbeitet er gemeinsam mit seinen Partnern und seinem Team daran, die Firmen der Ministry Group jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Seine Erfahrungen mit New Work, Change, Innovation, Transformation und nachhaltigen Unternehmen teilt Andreas gerne – als Moderator, Speaker, Coach und Berater. Er leitet regelmäßig Diskussionsrunden zum Thema Neuordnung der Arbeitswelt – flexibel, nachhaltig, gesund und digital. Aufgrund seiner vielschichtigen Erfahrungen in diesem Bereich ist Andreas zudem ein gefragter Gesprächspartner verschiedener Medien wie brandeins, Werben & Verkaufen, NDR, HORIZONT oder Capital.

Darüber hinaus möchte Andreas auch junge Menschen dazu anregen, nicht nur Anwender in unserer digitalen Welt zu sein. 2014 hat er dazu mit zwei Partnern die Hacker School gegründet: Dort kann der Nachwuchs erleben, wie spannend es ist, Dinge selbst zu steuern und zu verändern – indem man Code schreibt.