Tools, Themen und Unternehmen aus dem Bereich der digitalen Transformation.

BYOD

BYOD steht für „Bring Your Own Device“ und beschreibt eine Unternehmenspolitik, die es Mitarbeitern erlaubt, ihre privaten Geräte wie Laptops, Smartphones oder Tablets für berufliche Zwecke zu nutzen. Diese Praxis kann Kosteneinsparungen für das Unternehmen bedeuten und die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter erhöhen, da sie ihre bevorzugten Geräte verwenden können. Gleichzeitig stellt BYOD jedoch Herausforderungen in Bezug auf Datensicherheit, Datenschutz und IT-Support dar. Unternehmen müssen daher klare Richtlinien und Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um sensible Unternehmensdaten zu schützen.


Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Foto von Tomas Yates auf Unsplash

Attraktiver Arbeitgeber: Carvago bald größter Online-Kfz-Händler in DACH-Region

Die EAG Group, ein führendes Unternehmen im Bereich der Digitalisierung der Automobilindustrie in Europa, gibt die erfolgreiche Übernahme von InstaMotion, einer führenden Online-Plattform für den Gebrauchtwagenverkauf in Deutschland, bekannt. Ziel der Plattform ist es, der größte Online-Gebrauchtwagenhändler in der gesamten DACH-Region zu werden.

Dieser strategische Schritt stärkt das Portfolio der EAG Group, zu dem bereits bekannte Marken wie Carvago, Omnetic und Cebia gehören. InstaMotion hat in den letzten Jahren signifikante Meilensteine bei wichtigen Umsatzkennzahlen erreicht. InstaMotion bietet eine breite Palette von sorgfältig geprüften Gebrauchtwagen an, die online angeboten werden. Teil des Komplettservice ist auch die Finanzierung, Zulassung, diverse Zusatzleistungen und anschließende Lieferung bis an die Haustür des Endkunden. Mit der Akquisition entsteht auch ein attraktiver Arbeitgeber mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen.


Das Führungsteam der EAG-Gruppe, von links: Pavel Svoreň, Jakub Šulta, und Petr Kratochvíl

Das Deutsche Pendant zu Carvago?

„InstaMotion hat ein sehr ähnliches, aber nicht identisches, Geschäftsmodell wie Carvago. Es nutzt starke Beziehungen zu führenden Autohändler Gruppen und garantiert vereinbarte Qualitätsstandards sowie eine 12-monatige Garantie für den Endnutzer. Im Gegensatz zu Carvago, das mit dem CarAudit-Service eine Fahrzeuginspektion durchführt, verlässt sich InstaMotion auf vertragliche Beziehungen mit seinen Partnern und eigene Kfz-Expertise. Aus diesem Grund ist es auf dem deutschen Markt gut etabliert, wo es sehr schwierig sein kann, sich durchzusetzen, insbesondere im Automobilbereich“, sagt Jakub Šulta, Gründer und CEO der EAG Group, und fügt hinzu: „InstaMotion hat erhebliche Ressourcen in seine Marke in der Region investiert. Daher planen wir in naher Zukunft keine Umbenennung von InstaMotion zu Carvago. Wir werden uns jetzt darauf konzentrieren, die Synergien zwischen den genannten Plattformen schnell zu nutzen. Wir glauben, dass die richtige Mischung sowohl für Carvago- als auch für InstaMotion-Kunden von Vorteil sein kann.“

InstaMotion-Übernahme war langfristiges Ziel der EAG Gruppe

Auf der Suche nach Akquisitionsmöglichkeiten hatte die EAG Gruppe die Situation rund um InstaMotion schon seit einiger Zeit beobachtet: „Wir haben vor zwei Jahren begonnen, Kooperations- oder Akquisitionsmöglichkeiten zu sondieren. Im April diesen Jahres haben wir umfangreiche Verhandlungen über einen möglichen Kauf geführt und diesen schließlich im Juni im Rahmen einer Ausschreibung abgeschlossen“, sagt EAG-Vorstandsmitglied Pavel Svoreň.

Dr. Nikolas Dešković, Seriengründer, u.a. bekannt als Gründer und langjähriger CEO von AutoScout24, bleibt CEO von InstaMotion. „Nikolas gilt als angesehener Experte in Deutschland. Ich freue mich, dass wir uns mit ihm auf seinen Verbleib in der Geschäftsführung einigen konnten, und ich bin mir sicher es ist die richtige Entscheidung. Seine Hauptaufgabe wird es sein, das Geschäft weiter auszubauen und die Synergien zwischen InstaMotion und Carvago schnell zu nutzen“, erklärt Šulta. „Es war von Anfang an klar, dass Carvago InstaMotion viel zu bieten hat und umgekehrt. Nach einer Zeit der Ungewissheit sind wir wieder im Spiel und ich glaube, dass wir mit Carvago unseren Kunden noch bessere Dienstleistungen als je zuvor bieten werden“, kommentiert Dešković die jüngste Insolvenz, die in ungewöhnlich kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen wurde.


Die „Drehzahl“ in der Digitalisierung des Automobilmarktes nimmt noch zu. (Bildquelle / Lizenz: Foto von Chris Liverani auf Unsplash)

Finanzierung der Akquisition

Der Erwerb von InstaMotion ist für die EAG Gruppe bereits die zweite Übernahme dieser Art in diesem Jahr. Die erste, die Übernahme der polnischen JBR Rogowiec für Omnetic, wurde von der Gruppe zu Beginn des zweiten Quartals nach der ersten Investorenrunde abgeschlossen, die Omnetic 100 Millionen Euro für die Entwicklung der Plattform sicherte. „Im Gegensatz zur vorherigen Akquisition wird dieser Kauf mit unseren eigenen Mitteln in Kombination mit dem Investitionskapital der Gruppe finanziert“, schließt Svoreň.

Wie ist es so, an einem Supercomputer zu arbeiten?

Elisabeth arbeitet im Bereich Virtual Reality (VR) und beschäftigt sich insbesondere mit den Anwendungsgebieten 3D, Game Engines, Virtual Reality und Animation. Seit 2017 arbeitet sie am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) in Garching am Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C). Wir haben Sie gefragt, was genau sie macht, welche Challenges ihr im Arbeitsalltag begegnen und was ihre Arbeit am LRZ so spannend macht.

Was machst du am Leibniz-Rechenzentrum? Wofür benötigt man Supercomputer? Kannst Du uns einen Einblick in Deine Arbeit geben?

Ich arbeite am Leibniz-Rechenzentrum im Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierungen, kurz dem V2C. Im V2C haben wir uns auf Virtual Reality (VR)-Projekte mit High-Performance Computing-Daten spezialisiert, d.h. es geht bei uns um die visuelle und immersive Darstellung sehr großer Datenbestände. Am LRZ können Forschende auf dem Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG durch Simulationen Daten generieren und wir unterstützen sie dann dabei, diese in die virtuelle Realität zu übertragen und zu visualisieren. Dadurch können die räumlichen Daten direkt in einer virtuellen Umgebung untersucht werden. Die Herausforderung bei der Visualisierung ist, dass diese Simulationsdaten oft sehr groß und komplex sind. Dazu kommt noch, dass jeder Forschungsbereich spezielle Anforderungen für seine Visualisierung hat. Im Rahmen des Forschungsprojekts CompBioMed arbeite ich beispielsweise zusammen mit dem University College London und Intel an einer medizinischen Visualisierung. In dem Projekt werden die Geschwindigkeit und der Druck des Blutflusses in den Adern und Venen eines menschlichen Unterarms simuliert. Wir haben mit unseren Kollaborationspartnern eine Methode entwickelt, mit der direkt auf dem SuperMUC-NG diese Simulation visualisiert wird. Wir haben hierfür VR- sowie 2D-Visualisierungen erstellt.


Visualisierung von Daten eines Unterarms von HemeLB mithilfe von Intel® OSPRay Studio auf dem SuperMUC-NG vom LRZ. (Quelle: LRZ)

Bild 1: Visualisierung von Daten eines Unterarms von HemeLB mithilfe von Intel® OSPRay Studio auf dem SuperMU

Wie bist Du an das Leibniz-Rechenzentrum gekommen?

Mein erster Kontakt mit dem LRZ war im Rahmen eines Seminars meines Bachelorstudiengangs Kunst und Multimedia an der LMU München. Damals haben wir virtuelle Welten für die CAVE erstellt. Bei der CAVE handelt es sich um eine immersive Installation in Form eines begehbaren, fünfseitigen Würfels, in den die Forschenden hineingehen, um in die 3D-Simulation einzutauchen. Kurz darauf habe ich dann angefangen, als studentische Hilfskraft für 3D-Modellierung zu arbeiten. Mein Job war es, 3D-Daten und Modelle für VR-Projekte auf- und vorzubereiten. Neben der 3D-Modellierung habe ich während meines Bachelorstudiums mit dem Programmieren begonnen und bin dann immer mehr in die Rolle der Programmiererin für VR-Projekte geschlüpft.

Wie ist es so, an einem Forschungszentrum zu arbeiten?

Unsere Aufgabe im V2C besteht darin, neueste Technologien im Bereich VR und Visualisierung für die Forschung zu untersuchen und dann für Projekte dementsprechend einzusetzen. Wir arbeiten hier an vorderster Front der Forschung mit modernster Hard- und Software. Kurz gesagt: Es ist super spannend! Wir haben erst im Oktober 2023 eine neue immersive Installation für die Darstellung von Inhalten in VR in Betrieb genommen – eine komplett mit LED ausgestattete CAVE. Soweit wir wissen, sind wir weltweit die Ersten mit einem derartigen System. Jetzt können wir neue Forschungsthemen bearbeiten und stecken schon mitten in neuen Projektarbeiten.

Neben der Technologieforschung reizt mich an der Arbeit in einem Forschungszentrum auch die Aufgabe, Forschungsfragen und -ergebnisse in der virtuellen Umgebung buchstäblich auf den Kopf zu stellen und aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und zu hinterfragen. Die Tatsache, dass VR eine sehr visuelle Technologie ist, kommt mir dabei sehr zugute, da ich hier viel von meinem Bachelor in Kunst und Multimedia einbringen kann. Wir arbeiten nämlich ständig daran, das VR-Erlebnis weiter zu verbessern und stellen uns immer auch grundsätzliche Fragen zur Visualisierung: Wie können CAVE-Nutzende sich noch besser in einer immersiven Welt bewegen? Wie kann die Interaktion mit virtuellen Welten noch intuitiver gestaltet werden? Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, die Ergebnisse von HPC-Simulationen darzustellen? Die Arbeit am LRZ bietet mir somit die Möglichkeit, meine Leidenschaft für Informatik optimal mit meinem Multimedia-Hintergrund zu verbinden.


Digitale Rekonstruktion des Hauses von Sin Nada in der antiken Stadt Ur in Mesopotamien (heute im Irak). Quelle: Prof. Otto, Dr. Einwag (LMU, Institut für Vorderasiatische Archäologie)

Visualisierung von der LED CAVE; Quelle: LRZ V2C
In der LED CAVE mit einem Datensatz vom Corpus der Barocken Deckenmalerei Deutschlands. Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland (CbDD) – Quelle: Projekt: Prof. Dr. Stephan Hoppe, Matteo Burioni, illustrated architecture – Bernhard Strackenbrock, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg, Bayerische Schlösserverwaltung, gefördert von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Wie sieht Deine Zukunft aus? Was machst Du mit Deinem Wissen?

Zurzeit arbeite ich an verschiedenen Projekten. Die Visualisierung des Blutflusses durch den menschlichen Körper geht in die nächste Phase und wir wollen in der Lage sein, mit VR in den Blutfluss eines vollständig simulierten Menschen einzutauchen, um so neue Erkenntnisse zu gewinnen. Parallel zu unserer neuen LED CAVE wollen wir verschiedene Interaktions- und Visualisierungsmethoden erforschen, um das VR-Erlebnis noch immersiver zu gestalten. Darüber hinaus bin ich in der Lehre tätig und kann meine Erfahrungen und mein Wissen im Bereich VR im Rahmen von Konferenzen, Workshops und Vorlesungen weitergeben.


Unsere Interviewpartnerin

Elisabeth arbeitet im Bereich Virtual Reality (VR) und beschäftigt sich insbesondere mit den Anwendungsgebieten 3D, Game Engines, Virtual Reality und Animation. Seit 2017 arbeitet sie am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) in Garching am Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C). Das V2C verwendet modernste Technologien, um Forscherinnen Unterstützung im Bereich von VR Soft- und Hardware sowie Datenvisualisierung anbieten zu können. Elisabeth hat sich auf Game Engines und 3D spezialisiert und setzt diese Tools für verschiedene Projekte von Kunstgeschichte bis Visualisierungen ein. Quelle: LRZ V2C

Schönheitsanalyse per KI: Tatort-Kommissare im Vergleich

Die attraktivsten Kommissare im Ruhestand ermittelten in Erfurt. Das hat die Informationsplattform Betrugstest.com herausgefunden. Dafür wurden alle ehemaligen Gesetzeshüter der ARD-Kultserie „Tatort” mithilfe einer speziellen KI bewertet und verglichen. Ergebnis:  Henry Funck ist der attraktivste Ermittler außer Dienst. Horst Schimanski liegt überraschend weit hinten.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der schönste Kommissar im Ruhestand?

Henry Funck heißt er! Der von Friedrich Mücke verkörperte Beamte legte in Erfurt Verbrechern das Handwerk und ist mit einem Durchschnittswert von 8,19 von maximal 10 möglichen Punkten der schönste Kommissar des ehemaligen Tatort-Teams. Damit liegt er hinter dem Sieger der aktuell attraktivsten Ermittler Adam Schürk (8,72 Punkte). Im Ranking folgt knapp Nora Dalay aus Dortmund mit einem Wert von 8,17. Tobias von Sachsen ermittelte zwar nur in zwei Fällen, schaffte es aber dennoch mit 8,09 Punkten auf Platz drei. 

Die undankbare Holzmedaille erhält Johanna Grewel, Kommissarin und Kollegin des Erstplatzierten Funck. Sie erhält im Schnitt 8,08 Punkte. Die von Sibel Kekilli dargestellte Kriminalistin Sara Brandt löste insgesamt 14 Fälle an der Kieler Förde und komplettiert hier mit 7,76 Punkten die Top-Fünf. Der Attraktivitätsdurchschnitt der ehemaligen Kommissare außer Dienst liegt bei 5,91 Punkten. Weit darunter liegen unter anderem Christian Thanner, Willi Kreutzer und Franz Gerber. Die Kriminalbeamten aus Duisburg, Essen und Baden-Baden schneiden im Ranking mit Werten von 4,68, 4,72 und 4,752 am schlechtesten ab. 

Ermittler in Erfurt haben die Nase vorn

Die attraktivsten Kriminalbeamten kommen aus Erfurt. Mit dem Spitzenreiter Henry Funck und seinen Kollegen Johanna Grewel und Maik Schaffert katapultiert sich die thüringische Hauptstadt mit 7,79 Schönheitspunkten nach ganz vorn. Die Münster und Dortmunder Kommissare folgen mit 7,64 und 7,23 Punkten und komplettieren damit das Podest. Auf Platz vier und fünf finden sich Hannover und Kiel ein, mit jeweils 6,65 und 6,63 Punkten.

Aktuelle Kommissare sind attraktiver als ihre Kollegen außer Dienst

Vergleicht man die Kommissare außer Dienst mit den Aktiven, so stellt sich heraus, dass inzwischen die attraktiveren Gesetzeshüter im deutschen Fernsehen Fälle lösen. Ehemalige Ermittler bringen einen Durchschnitt von 5,91 Punkte auf die Skala, die noch Aktiven 6,67. Bei genauerer Betrachtung der Geschlechter, stellt sich heraus, dass die weiblichen Kriminalistinnen im Attraktivitätsranking erneut vor ihren Kollegen liegen. Mit einer Wertung von 6,85 erlangen die Ermittlerinnen über einen Punkt mehr.

Alle Ergebnisse gibt es hier

https://www.betrugstest.com/magazin/die-attraktivsten-tatort-kommissare-adam-schuerk-ist-der-schoenste.html


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Deutschlands Petzenhochburg: Falschparker aufgepasst

Der selbsternannte „Anzeigenhauptmeister“ Niclas Matthei aus der Spiegel TV-Reportage sorgt seit Wochen für Diskussionen in den Medien und sozialen Netzwerken. Ziel des 18-Jährigen ist es, gegen Falschparker:innen im öffentlichen Raum vorzugehen – und dabei ist er nicht alleine. Auf der Webseite weg.li können Bürger:innen mithilfe von Beweisfotos und einfachen Beschreibungen Parksünder:innen bei den zuständigen Ordnungsämtern anzeigen. Die Informationsplattform Spielbank.com hat nun ermittelt, in welcher der 33 größten deutschen Städte die meisten Anzeigen über die Plattform gestellt werden. 

Falschparker:innen in Frankfurt und Hamburg sollten auf der Hut sein

Über die Plattform weg.li sind bislang über 786.000 Anzeigen wegen Falschparkens an die deutschen Ordnungsämter übermittelt worden. Die meisten Anzeigen stammen mit Abstand aus Hamburg: 131.775 Meldungen von Parksünder:innen sind bislang beim Ordnungsamt in Hamburg eingegangen. Auf Platz zwei und drei folgen Frankfurt und Berlin mit 95.738 bzw. 75.080 Anzeigen. Den vierten Platz sichert sich Köln mit 37.121, dicht gefolgt von Dresden mit 30.095 Anzeigen.

Dass es in Städten mit größeren Einwohnerzahlen auch zu mehr Anzeigen kommt, ist wenig verwunderlich – aber auch auf die Einwohnerzahl gerechnet führen Frankfurt und Hamburg das Ranking an. Mit 1.225 Anzeigen werden dabei in Frankfurt am Main fast doppelt so viele Falschparker:innen pro 10.000 Einwohner:innen angezeigt wie in Hamburg (969 Anzeigen pro 10.000 Einwohner:innen). Auf dem dritten Platz folgt Dresden mit 534 Anzeigen. Auf Platz vier und fünf folgen Karlsruhe und Freiburg mit 517 bzw. 470 Anzeigen pro 10.000 Einwohner:innen.

Im Vergleich der 33 größten Städte Deutschlands werden Parksünder:innen in Chemnitz am seltensten durch Mitbürger:innen angezeigt. Insgesamt wurden nur 418 Anzeigen über weg.li an das Chemnitzer Ordnungsamt übermittelt – das macht 17 Anzeigen pro 10.000 Einwohner:innen. Mehr als dreimal so viele Anzeigen sind aus Gelsenkirchen und Braunschweig eingegangen: In Gelsenkirchen wurden 1.380 Meldungen (52 pro 10.000 Einwohner:innen) und in Braunschweig 1.403 (56 pro 10.000 Einwohner:innen) registriert. 

Frankfurt und Hamburg haben die meisten aktiven Nutzer:innen

Fast 50.000 Bürger:innen sind bei weg.li registriert, circa die Hälfte wird als aktive Melder:innen gezählt. Auch hier ist klar: Größere Städte haben mehr aktive Nutzer:innen, sodass Hamburg (6.775), Berlin (6.085), Frankfurt (3.303), München (2.517) und Köln (1.655) das Ranking anführen. Aber auch die meisten aktiven Nutzer:innen pro 10.000 Einwohner:innen leben in Frankfurt am Main und Hamburg. Das wiederum erklärt die hohen Anzeigenquoten erklärt. In der Mainmetropole sind es rund 43 Melder:innen, die Hansestadt zählt 36 pro 10.000 Einwohner:innen. 

Auf dem dritten Platz befindet sich aber weder Berlin noch Dresden, sondern Düsseldorf: 22 Nutzer:innen pro 10.000 Einwohner:innen sind auf der Plattform aktiv. Die insgesamt 1.365 aktiven Nutzer:innen in Düsseldorf haben bislang 19.645 Fälle wegen Falschparkens zur Anzeige gebracht. Den vierten Platz teilen sich Mannheim und Leipzig mit 21 Nutzer:innen pro 10.000 Einwohner:innen. Auf dem fünften Platz liegen Dresden und Karlsruhe mit 18 aktiven Melder:innen pro 10.000 Einwohner:innen.

Hier findet ihr weitere Infos


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Öffentlicher Nahverkehr: In dieser deutschen Stadt kommt ihr an schnellsten ans Ziel

Die letzten Monate brach über Deutschland eine Streikwelle nach der nächsten ein, mit dabei: der öffentliche Nahverkehr. Nun hat das Informationsportal Betrugstest 25 deutsche Städte untersucht und herausgefunden, in welcher Stadt der ÖPNV am schnellsten ist. Ergebnis: Die Hamburger Fahrgäste kommen im Durchschnitt am schnellsten an ihr Ziel. Erfurter müssen sich hingegen etwas mehr gedulden.

In Hamburg fährt der schnellste Nahverkehr

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,6 Kilometer pro Stunde fahren Hamburgs Bahnen auf den ersten Platz ein. Ebenfalls rasant unterwegs ist der Nahverkehr in Duisburg und Würzburg: Hier bewegen sich Fahrgäste durchschnittlich mit 33 und 31,6 Kilometer pro Stunde von A nach B und komplettieren somit das Podest. Beinahe gleich schnell ist Nordrhein-Westfalens Nahverkehr in Bonn und Dortmund mit 26,9 und 26,8 km/h. Köln, Wuppertal und Stuttgart sind ebenfalls weit vorn im Ranking und finden sich auf den Plätzen sechs, sieben und acht ein, mit 26,6, 26,4 und 25,9 km/h.

Der Gegenpol bietet Erfurt. Hier sind die öffentlichen Verkehrsmittel am langsamsten. Gerade einmal 17,76 Kilometer pro Stunde fährt die Straßenbahn in der Thüringer Hauptstadt. In Freiburg und Augsburg ist der ÖPNV ebenfalls im Schneckentempo unterwegs, mit 18,1 und 18,6 km/h. Im Anschluss reihen sich Dresden und Gera ein, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19,4 und 19,7 km/h. Die deutsche Hauptstadt befindet sich in der Untersuchung im Mittelfeld auf Platz 14 mit 22,3 Kilometern pro Stunde und liegt damit knapp unter dem deutschen Durchschnitt, der 23,4 km/h beträgt.

Frankfurt beherbergt die schnellste Straßenbahnlinie Deutschlands

In Frankfurt am Main wird regelrecht gerast: Mit 49,4 Kilometern pro Stunde fährt die Straßenbahnlinie 20 vom Hauptbahnhof Richtung Stadion auf dem ersten Platz ein. Endstation Siegertreppchen heißt es ebenfalls für die U3 in Frankfurt und die Straßenbahnlinie 107 in Essen mit 49,35 und 44,8 km/h. Die Top fünf im Ranking komplettiert die U1 in Hamburg und die U70 in Düsseldorf mit stürmischen 39,8 und 39,5 km/h. Nicht zu unterschätzen gelten ebenfalls die U6 in München, die U4 in Hamburg und die U49 in Dortmund. Diese fahren mit 39,1, 38 und 37,6 km/h durch die Stadt.

Alle Ergebnisse des Vergleichs findet Ihr hier

https://www.betrugstest.com/magazin/geschwindigkeits-vergleich-deutschland.html


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KI braucht den Menschen

Hohe Erwartungen, große Bedenken: Wieso erfolgreicher KI-Einsatz das Zusammenspiel von Technologie und menschlichen Fähigkeiten braucht

Eine neue Studie zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt zeigt: Entscheider:innen erhoffen sich Großes von der Technologie – ob die Umsetzung gelingt, hängt aber auch von menschlichen Fähigkeiten und der Unternehmenskultur ab.  Um das meiste aus KI-Anwendungen herauszuholen, brauchen Firmen das richtige Personal. Nat Natarajan ist Chief Product and Strategy Officer bei G-P und geht in seinem Beitrag der Frage nach dem Zusammenspiel von KI und Mensch nach.

So wie Menschen bei „Tempo“ an Papiertaschentücher und bei „Tesa-Film“ an transparentes Klebeband denken, ist der Name „ChatGPT“ für viele zum Inbegriff innovativer KI-Anwendungen geworden. Dabei repräsentiert das bekannte Tool der US-Firma OpenAI nur einen Bruchteil der Möglichkeiten, die das Leistungsspektrum von KI umfasst.

Der technologische Fortschritt in diesem Bereich entwickelt sich rasant. Mittlerweile ist es auch an der Zeit für Arbeitgeber, die Potenziale der Technologie hinsichtlich Unternehmenswachstum, Talentmanagement und HR-Prozessen auszuloten. Neue Generationen mit kühneren Ansichten und einem weltoffenen Mindset treten in den Arbeitsmarkt ein. Sie sind besonders empfänglich für die Veränderungen, die KI für die Arbeitswelt bringen könnte. Wir nennen diese Kohorte von Arbeitnehmer:innen daher die Gen Global. Sie stellen neue Anforderungen an ihr berufliches Wachstum, ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und an die Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und -ort. Und die meisten von ihnen glauben fest daran, dass der technologische Fortschritt ihnen helfen wird, diese Wünsche zu erfüllen.

Studie zeigt: Große Erwartungen an KI, aber auch große Bedenken

In der kürzlich veröffentlichten Studie AI at Work: Unlocking Global Opportunities report geht G-P der Frage nach, wie und wo KI Wachstum und Beschäftigungsverhältnisse von Unternehmen auf globaler Ebene beeinflussen wird. Dafür hat der Marktführer in der globalen HR-Branche 1.500 Geschäftsentscheider:innen in Großbritannien, den USA und Kanada befragt. Zu den zentralen Erkenntnissen gehört, dass acht von zehn Unternehmen bereits ein eigenes KI-Programm etabliert haben und 84 % planen, in den nächsten zwölf Monaten in die Technologie zu investieren. Groß scheint aber auch die Unsicherheit: Fast alle Befragten (97 %) geben an, Bedenken bezüglich der eigenen KI-Pläne oder -Ziele zu haben.

Nat (Rajesh) Natarajan wirbt dafür, interne Themenexpert:innen zu ernennen, die übergreifend den Einsatz von KI begleiten.

Für zwei Drittel stellen negative finanzielle Konsequenzen einer falschen KI-Nutzung die größte Sorge dar. 62 % befürchten außerdem, sie könnten KI-Anwendungen überstürzt implementieren, bevor die dafür notwendigen Ressourcen und Strategien verbindlich festgelegt sind. Fehlendes Personal ist ein weiterer Grund, der die erfolgreiche Umsetzung von KI-Programmen in Gefahr bringt: Nur zwei Prozent der Entscheider:innen sind der Ansicht, ihre Firma sei personell hinreichend aufgestellt, um KI-Anwendungen erfolgreich einzuführen und zu managen. Dennoch geben 60 % an, ihr Unternehmen stecke mehr Budget in die Implementierung und Weiterentwicklung von KI-Technologien als in die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden.

Technologie braucht Anwendungskompetenz

Allein die technologischen Investments zu priorisieren, ist jedoch fatal. Um einen produktiven Nutzen aus der KI zu ziehen, sollten Unternehmen also nicht nur in entsprechende Tools investieren – sondern auch in die Fähigkeiten bzw. Weiterbildung ihrer Belegschaft. Dass genau an dieser Stelle noch Bedarf besteht, unterstreichen die Studienergebnisse: So sagt jeder zweite Befragte, dass Zweifel und Bedenken auf Mitarbeiterseite die größte Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Implementierung von KI-Anwendungen darstellen. 44 % sehen mangelndes Wissen darüber, wie die Technologie zu nutzen ist, als größtes Hindernis an. Diese Hürden zu überwinden, erfordert ein strategisches Vorgehen inklusive sorgfältiger Planung, Risikomanagement, der Einbeziehung aller Beteiligten sowie eine kontinuierliche Überwachung und Bewertung.

Arbeitgeber müssen verstehen, dass es bei KI nicht darum geht, Menschen und ihre Arbeit überflüssig zu machen. Vielmehr hilft die Technologie, Aufgaben schneller und besser zu erledigen. Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen befähigen Mitarbeitende, die neuen Tools effizient einzusetzen. Auch die Erstellung von Nutzungsrichtlinien und die Ernennung interner Themenexpert:innen helfen, Teams angemessen auf die Einführung von KI vorzubereiten. Diese Maßnahmen tragen außerdem dazu bei, eine Kultur der Innovation in der Organisation zu fördern. Dies steigert zugleich die Attraktivität für potenzielle Arbeitnehmer:innen aus der Gen Global oder anderen, die gerne für ein fortschrittliches Unternehmen arbeiten möchten.

Über den Tellerrand: Fachkräfte im Ausland suchen

Nur 57 % der befragten Führungskräfte setzen die dargestellten Maßnahmen um, um Risiken bei der KI-Einführung zu vermeiden. Zudem stößt auch der Ansatz, Teams durch Re- und Upskilling-Maßnahmen auf den KI-Einsatz vorzubereiten, an Grenzen. Daher müssen Unternehmen auch externe Expert:innen suchen, um KI-Programme zu entwickeln und umzusetzen. Denn dafür braucht es interdisziplinäre Teams, bestehend aus Spezialist:innen für Data Science, Machine Learning und Software-Entwicklung – über das Domänenwissen hinaus.  Da diese Spezialist:innen nicht zwangsläufig auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu finden sind, müssen Entscheider:innen den Blick mitunter ins Ausland richten.

Denn während der Fachkräftemangel Deutschland fest im Griff hat, gibt es weltweit Expert:innen, die sich über internationale Karrierechancen freuen – gerade im MINT-Bereich. Dank der Flexibilität von Remote-Arbeitsmodellen können internationale Fachkräfte auch von ihrem Heimatland aus für deutsche Firmen tätig werden. So gibt es beispielsweise Technologie, die Arbeitgeber dabei unterstützt, Spezialist:innen unabhängig vom Standort zu finden und einzustellen. Das sogenannte Employer of Record (EOR)-Modell hilft Unternehmen dabei, Arbeitsbeziehungen in jedem Schritt zu unterstützen. Zentrale Besonderheit dabei ist, dass Unternehmen dafür keine lokale Niederlassung gründen müssen – was ihnen viel Zeit und Mühe beim Wachstum spart.

KI unterstützt länderübergreifendes Arbeiten

Die Befragten sind sich der Möglichkeiten, die KI für ihre Geschäftsentwicklung bietet, bewusst. Sie erkennen außerdem, dass die Technologie das Arbeiten im marktübergreifenden Kontext erleichtert. So sehen 40 % Vorteile darin, dass Chatbots Kund:innen und Partner:innen unmittelbar unterstützen, KI-Anwendungen die Zusammenarbeit erleichtern und KI das Management von Technologien und Tools zugunsten einer höheren IT-Sicherheit optimiert. Zusätzlich sagen jeweils 39 %, entsprechende Anwendungen verbessern das Talentmanagement und stellen Compliance sicher, indem marktspezifische Anforderungen und Regelungen erfüllt werden. Fast alle Entscheider:innen (96 %) glauben, das Unternehmen, die KI nutzen, um asynchrones Arbeiten über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg zu unterstützen, bald diejenigen abgehängt werden, die dies nicht tun.

Darüber hinaus lässt sich das EOR-Modell in Kombination mit KI-Unterstützung verbessern. Das kann sich vor allem mit Blick auf die Einhaltung von Compliance-Standards auszahlen, wenn Mitarbeitende in anderen Ländern eingestellt werden, und bei der Automatisierung gängiger HR-Prozesse.

Die Zukunft der KI

Da wir noch immer nur an der Oberfläche dessen kratzen, was KI in der globalen Arbeitswelt ermöglicht, wird es für Unternehmen umso wichtiger, von Anfang an strategisch vorzugehen. Teams durch geeignete Schulungsmaßnahmen vorzubereiten, eine Innovationskultur aufzubauen und Expert:innen mit dem erforderlichen Fachwissen einzustellen, sind Voraussetzungen dafür, die Technologie erfolgreich nutzen zu können.

Letztlich liegt die Zukunft der KI nicht allein in der Technik. Vielmehr müssen Unternehmen alle transformativen Elemente mitdenken, die nötig sind, um die Technologie effektiv einzubinden und gleichzeitig das Beste aus der menschlichen Arbeit herauszuholen. Nur so können sie nachhaltig wachsen.  


Über den Autor:

Nat (Rajesh) Natarajan ist Chief Product and Strategy Officer bei G-P, Pionier und Marktführer der globalen HR-Branche. Mit über 25 Jahren Erfahrung in Bereichen wie SaaS, Collaboration, Consumer Tech und FinTech verantwortet er bei G-P Strategie und Produktvision. Sein Fokus liegt auf der Bereitstellung innovativer SaaS-Lösungen über die G-P-Plattform und der Führung und Weiterentwicklung eines globalen Teams von Technologie-Expert:innen.


Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Foto von Possessed Photography auf Unsplash

„Wir müssen das Thema KI entmystifizieren“

Künstliche Intelligenz ist wie jede Technologie: ein Werkzeug. Das gilt es, im Hinterkopf zu haben. Wir müssen Künstliche Intelligenz als wirkmächtiges Werkzeug verstehen – nicht als Magie. Oder wie Ute Riester, Sr. Manager Field Product Management bei Dell Technologies, sagt: KI gehört entmystifiziert.

Frau Riester, Sie beschäftigen sich mit den Trends und den Skills der Arbeitswelt von morgen. Welche Trends sind zu erwarten und welche Skills sollten Berufstätige in Zukunft beherrschen? Was würden Sie Berufseinsteigern raten?

Nichts ist so sicher wie der Wandel, das gilt auch für die Arbeitswelt. In Zukunft werden uns zum Beispiel immer mehr neue und intelligente Technologien begleiten. Und diese setzen natürlich ein entsprechendes Verständnis für den sach- und fachgerechten Umgang voraus. Darüber hinaus müssen wir lernen, stets kritisch zu bleiben, die mit technologischer Unterstützung erzielten Ergebnisse richtig zu lesen und zu bewerten und ihnen keinesfalls blind zu vertrauen. So gut und verblüffend akkurat digitale Helfer – wie beispielsweise KI-Assistenten – auch sein mögen, auf absehbare Zeit werden wir sie und deren Ergebnisse immer auch kritisch hinterfragen müssen.

Hinzu kommen natürlich traditionelle zwischenmenschliche Fähigkeiten, die immer wichtiger werden. Kommunikation, Empathie, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz sind gerade in einer Welt, in der sich Kulturen, Fachbereiche und Betrachtungsweisen vermischen, unverzichtbar. Diese positive Entwicklung bietet mehr Chancen für alle, macht es aber auch notwendig, Konfliktmanagement zu beherrschen. Ein Schlüsselaspekt, den Berufstätige heute in einem sich ständig verändernden Umfeld verinnerlichen müssen, ist daher ganz klar die Flexibilität und die Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten und Anforderungen anzupassen. Nur wer in der Lage ist, sich auf neue Themen einzulassen und Schwierigkeiten zu überwinden, wer neugierig ist und auch mal unkonventionelle Wege geht, wird erfolgreich sein.

Nach Zukunftsforscher Stefan Tewes sind wir auf dem Weg zur technosozialen Arbeitswelt. Technologie und soziale Kompetenzen werden in diesem Konzept vereint. Was glauben Sie, wie Technologie die Arbeitswelt in den kommenden fünf Jahren verändert? 

„Viele Entscheidungen, die wir treffen, werden durch soziale Aspekte und empathische Faktoren beeinflusst. Wir müssen die technologischen Möglichkeiten nutzen, um uns ein ganzheitliches Bild zu machen“, fasst Ute Riester das Zusammenspiel von Technologie und menschlichen Werten der Arbeitswelt zusammen.

Wie schon gesagt: Neue Technologien werden uns enorm viele Möglichkeiten eröffnen, doch der richtige und konstruktive Umgang damit wird darüber entscheiden, ob sie auch positive Ergebnisse bringen. Ich vergleiche das gerne mit einem Hammer. Ich kann ihn im Baumarkt kaufen und er hilft mir, ein Bauprojekt fertigzustellen – oder ich kann ihn zweckentfremden und damit großen Schaden anrichten. Ähnlich verhält es sich mit der Technologie. Auch mit ihr kann ich großartige Ergebnisse erzielen oder sie als Werkzeug benutzen, um Unfug damit zu treiben. Gerade deshalb ist die soziale Komponente so wichtig. Viele Entscheidungen, die wir treffen, werden durch soziale Aspekte und empathische Faktoren beeinflusst. Erst die Verbindung von menschlicher und sozialer Kompetenz, gepaart mit sachlichen, technologiegestützten Informationen, führt zu einer ganzheitlichen Sichtweise. So sind wir in der Lage, Entscheidungen zu fällen, neue und bessere Wege zu gehen oder Dinge zum Besseren zu verändern.

Aktuell führt an Skills für KI kein Weg vorbei. Mitarbeitende müssen diese Werkzeuge beherrschen lernen. Wie nähert man sich dem notwendigen Wissen am besten? Welche Tools machen Mitarbeitenden in Zukunft die Arbeit einfacher?

Die kurze Antwort lautet: entmystifizieren, Lernangebote bereitstellen, offen diskutieren und bewährte Methoden für deren Einsatz etablieren.

Für mich ist der erste Schritt, das große Buzzword „KI“ zu entmystifizieren. Schließlich nutzen wir fast alle bereits künstliche Intelligenz in irgendeiner Form, wenn auch oft unbewusst. Wenn wir uns dem Thema in kleinen Schritten nähern, verliert es schnell seinen Schrecken, und Unklarheiten werden rasch beseitigt. Da KI immer wichtiger wird, müssen wir den Mitarbeitenden den sprichwörtlichen Elefanten im Raum zeigen und offen ansprechen, welche Chancen und Risiken sie mit sich bringt. Oft wird befürchtet, dass KI-Assistenten Mitarbeitende ersetzen, das ist jedoch nicht die Frage – entscheidend ist, dass KI einen Umbruch in der Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten werden, auslöst. Für die Mitarbeitenden eröffnen sich so ganz neue Aufgabenbereiche. Intelligente Tools unterstützen uns dabei, schnelle Ergebnisse zu erzielen und zeitkritische oder zeitintensive Aufgaben schneller und fehlerfreier zu erledigen. Nur ein Beispiel: Eine Zusammenfassung des letzten Meetings in wenigen Sekunden? Reduziert auf die fünf wichtigsten Punkte? Genau das kann KI leisten, und das meine ich mit Assistenz. Aber auch hierbei kommt es auf den richtigen und sinnvollen Einsatz an, den Unternehmen ihren Teams in Schulungen und praktischen Lerneinheiten vermitteln müssen. Denn letztlich müssen die Mitarbeitenden selbst entscheiden können, was ihnen die Arbeit erleichtert und wie sie in ihrem Bereich, mit ihren Kompetenzen und ihrer Arbeitsweise am besten davon profitieren.

In vielen Unternehmen arbeiten drei Generationen mit ihren jeweils eigenen Wertvorstellungen und gelernten Arbeitsweisen. Kann Technologie so etwas wie ein Kommunikationsmittler zwischen den Generationen werden?

Ich glaube, dass unterschiedliche Charaktere und Hintergründe eher eine Chance als ein Risiko darstellen. Was wir bei Dell Technologies wirklich sehen ist, dass die gemeinsame Leidenschaft für ein Ziel oder ein Thema uns alle verbindet. Sie lässt uns an- und miteinander wachsen, wie es auch bei gemeinsamen Herausforderungen oft der Fall ist. Die technologischen Innovationen, die uns jetzt und auch in Zukunft noch erwarten, sind für uns alle ja gleichermaßen neu und aufregend. Ich bin deshalb überzeugt, dass sie uns einander näherbringen und verbinden werden. Technologie und soziale Kompetenz werden als integrative Kraft immer mehr zusammenwachsen – und damit auch die Kompetenzen und Schwerpunkte der verschiedenen Generationen von Mitarbeitenden.


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Der Weg aus dem Generationendilemma

Immer wieder lesen wir vom Generationdilemma: Babyboomer haben keinen Bock auf Veränderung und die Gen Z ist illoyal und zu fordernd. Solche und andere Vorurteile über die unterschiedlichen Generationen am Arbeitsplatz halten sich hartnäckig. Dies liegt unter anderem an mangelnder Kommunikation, die durch das hybride Arbeiten seit der Pandemie noch weiter verstärkt wird. So hat mehr als jeder zehnte Befragte aus der Generation Z seit über einem Jahr kein direktes Gespräch mit einem Kollegen geführt, der 50 Jahre oder älter ist. Das zeigt jetzt eine neue Umfrage von LinkedIn. Dabei wäre es eigentlich einfach. Wir sprachen mit Barbara Wittmann, Country Managerin LinkedIn DACH zu ihrer aktuellen Studie.

Frau Wittmann, wie kommt es eigentlich, dass sich in letzter Zeit so viele Vorurteile bilden, nicht nur ggü. Gen Z, dort jedoch exemplarisch. Reden wir nicht mehr genug miteinander?
Es scheint so. Die Vorurteile gegenüber verschiedenen Generationen – wie bei der Generation Z beispielsweise die Annahme, sie seien arbeitsscheu und hätten nicht die gleiche Arbeitsmoral wie ältere Generationen – sind oft ein Ergebnis von mangelnder Kommunikation und fehlendem direktem Austausch. In einer aktuellen Studie haben wir beispielsweise herausgefunden, dass jeder Zehnte aus der Gen Z seit über einem Jahr kein direktes Gespräch mehr mit einem Kollegen oder einer Kollegin über 50 Jahren geführt hat. Gleichzeitig zeigt unsere Studie, dass sich gerade die junge Generation häufig missverstanden fühlt, was vielleicht ebenfalls auf die mangelnde Interaktion zwischen den Generationen am Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Denn wenn die Generationen nicht wirklich in den Austausch miteinander gehen, dann entstehen Echokammern, in denen immer nur die eigenen Perspektiven bestätigt und verstärkt werden.

Was sind die aus Ihrer Sicht bemerkenswerten Ergebnisse aus Ihrer Studie?
Besonders spannend fand ich die Antworten auf die Frage „Warum”. Also, welche Gründe es dafür gibt, dass man nicht miteinander spricht. Unsere Studienergebnisse zeigen auf, dass knapp 40 Prozent der Jüngeren Angst haben, sich im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen aus älteren Generationen zu blamieren. Und ein Viertel weiß überhaupt nicht so recht, wie sie auf ältere Mitarbeitende zugehen sollen. Besonders spannend finde ich diese Ergebnisse, weil es den Älteren nicht wirklich anders geht: Auch 33 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass andere Generationen mehr als sie selbst wissen. Sprich, die Befürchtungen der Jüngeren, sie könnten sich blamieren, sind ein Stück weit unbegründet. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Grundsätzlich sind sich die jeweiligen Altersgruppen dahingehend einig, dass alle von einer besseren Kommunikation profitieren würden – sowohl was Produktivität als auch was die Stimmung im Team anbelangt. Ich würde also sagen: Der Wille ist da. Nur an der Umsetzung hapert es noch.

In unserer Umfrage konnten wir zudem mehr darüber lernen, wie die Gen Z ältere Generationen wahrnimmt: Sie schätzen besonders deren Selbstbewusstsein und fachliche Kompetenz.

Welche Schlüsse sollten Unternehmer:innen daraus ziehen? Am Ende brauchen sie Teams, die an einem Strang ziehen und keine Missverständnisse. Wir müssen raus aus dem „Generationendilemma“.
Unternehmen sollten aktiv auf die Förderung des Austauschs zwischen den Generationen setzen und damit das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung untereinander verbessern. Führungskräfte können beispielsweise durch Workshops, Mentoring-Formate und gemischte Teams eine Umgebung schaffen, die nicht nur Missverständnisse klärt, sondern auch ein wertschätzendes und inklusives Arbeitsklima fördert. Sehr hilfreich finde ich übrigens auch Reverse Mentoring Programme – also Programme, bei denen ältere Mitarbeitende von ihren jüngeren Kolleginnen und Kollegen lernen, indem sie ihre frischen Perspektiven einbringen. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstanden fühlen und motiviert sind, gemeinsame Ziele zu verfolgen. Zudem hat die Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch im Büro oder bei Firmenveranstaltungen ist, da das viele Arbeiten im Homeoffice oft den direkten Kontakt und die spontane Kommunikation erschwert hat.

Sollten junge Menschen eine besondere Förderung erfahren, etwa um die Kommunikation zu verbessern?
Ich würde sagen, dass alle Generationen davon profitieren, wenn wir uns über Altersgrenzen hinweg austauschen und gemeinsam an Projekten arbeiten. Wir sollten dabei im Blick behalten, dass die Gen Z eben noch am Anfang ihres Berufslebens steht und deshalb besonders von einer Förderung profitiert. Außerdem hatten viele von ihnen schwierige Bedingungen für den Start. Einige mussten ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt aus dem Homeoffice heraus im absoluten Ausnahmezustand einer Pandemie machen. Es ist nicht verwunderlich, dass das Spuren hinterlassen hat. So zeigt unsere Untersuchung beispielsweise, dass sich viele gezielte Unterstützung bei der Entwicklung von Soft Skills wünschen sowie bei der Kommunikation und Teamarbeit.


Methodik:

* Das Marktforschungsinstitut Censuswide hat die Umfrage im Auftrag von LinkedIn online zwischen dem 08.03. – 18.03.2024 durchgeführt. Befragt wurden 1.003 Angestellte im Alter von 26 bis 78+ Jahren in Deutschland. Darüber hinaus wurden im gleichen Zeitraum online 1.003 Angestellte der Generation Z im Alter von 18 bis 26 Jahren in Deutschland befragt.


Warum sich HR-Teams für Robotik interessieren sollten

Lotte Sodemann Sørensen, Vizepräsidentin der Personalabteilung bei Universal Robots, geht in Ihrem Gastbeitrag der Frage nach, wie Automatisierungstechnologien Herstellern bei der Gewinnung und Bindung von Arbeitskräften unterstützen kann

Lotte Sodemann Sørensen sieht in dem kollaborativen Einsatz von Automatisierungstechnologien eine Möglichkeit, dem demographischen Wandel zu begegnen.

Von Lotte Sodemann Sørensen, Vizepräsidentin der Personalabteilung bei Universal Robots

Ich bin zwischen großen Produktionsmaschinen aufgewachsen. Mein Vater leitete eine große Brauerei in Dänemark, und während meiner Kindheit erlebte ich aus erster Hand, wie Mitarbeitende körperliche Schwerstarbeit leisten mussten.

Das Verletzungsrisiko war stets präsent, und ich erlebte, wie die Einführung von Robotern einen produktiveren Arbeitsplatz mit besseren Arbeitsbedingungen, höherer Sicherheit und größeren Wachstumsmöglichkeiten schuf.

Heute befindet sich die Roboterautomatisierung auf einem völlig anderen Niveau, und die Technologie entwickelt sich rasant weiter. Insbesondere in großen Fertigungsunternehmen ist Automatisierung mittlerweile weit verbreitet und integraler Bestandteil des Produktionsprozesses. Doch für viele Personalverantwortliche ist die Robotik immer noch Neuland und sogar von Vorurteilen behaftet. Das ist bedauerlich, denn es gibt viele Möglichkeiten, wie Roboter Unternehmen dabei helfen können, einen besseren Arbeitsplatz zu schaffen und Talente zu gewinnen und zu binden.

Als Personaler müssen wir dieser Technologie Beachtung schenken, denn der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel sind eine massive Herausforderung, und die Robotik kann eine Lösung dafür sein.

Lassen Sie Ihre Mitarbeiter wachsen

Die meisten HR-Teams sind sich bewusst, dass die Automatisierung mit Robotern ihre Belegschaft ergänzen kann, und es ist allgemein bekannt, dass durch den Einsatz von Automatisierung eine gesteigerte Produktivität bei gleichzeitig hoher und gleichmäßiger Produktqualität erreicht werden kann. Viele wissen auch, dass sich Roboter ideal für Aufgaben eignen, die niemand wirklich machen will – oder sollte. Bei Universal Robots nennen wir diese Aufgaben die 3Ds: dull, dirty, dangerous – die langweiligen, schmutzigen und gefährlichen Aufgaben – und durch die Automatisierung dieser Aufgaben können die Mitarbeitersicherheit gesteigert und Arbeitsunfälle reduziert werden.

Investitionen in Technologie sind auch ein wesentlicher Faktor, um als attraktiver Arbeitsplatz wahrgenommen zu werden. Denn sie fördern nicht nur die Personalentwicklung, sondern steigern auch die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber. Dies gilt vor allem für jüngere Arbeitnehmer, die oft überzeugt werden müssen, dass Jobs in der Fertigungsbranche sicher, erfüllend und reich an beruflichen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind.

Strategien wie Cross-Training, das Angebot von Entwicklungsprogrammen und Karriereplanung in Verbindung mit einer Modernisierung von Technologie und Maschinen können die Fähigkeiten der Mitarbeiter bereichern. Die Integration von Technologie, Automatisierung und Digitalisierung in der Fertigung macht die Arbeit interessanter und geistig anregender. Die Produktion auf dem neuesten Stand der Technik zu halten und die Mitarbeiter zu ermutigen, sich mit diesen Technologien und Trends vertraut zu machen, ist ein guter Weg, um ein attraktiver Arbeitsplatz zu bleiben.

Die (“schrumpfende”) Belegschaft der Zukunft

Hersteller in der ganzen Welt haben ernsthafte Probleme, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Im Jahr 2030 werden im verarbeitenden Gewerbe der USA voraussichtlich 2,1 Millionen Stellen unbesetzt bleiben. Mehr als 80 Prozent der chinesischen Hersteller sahen sich im vergangenen Jahr mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert, und in Japan, Korea und Westeuropa wird die demografische Entwicklung zu einem massiven Mangel an Arbeitskräften führen. In all diesen Ländern ist der Arbeitskräftemangel nicht nur real, sondern verschärft sich weiter.

Gleichzeitig altert unsere Belegschaft, daher ist es entscheidend, Wege zu finden, um ältere Mitarbeiter mit all ihrer Kompetenz und ihrem Erfahrungsschatz zu gewinnen und zu halten.

Um erfahrene Arbeitnehmer effektiv zu fördern, ist es sinnvoll, ihnen kontinuierliche Weiterbildungs- und Schulungsmöglichkeiten anzubieten und zu vermitteln. Dies hält sie auf dem neuesten Stand der Branchentrends und -technologien, fördert die Motivation und nutzt ihre umfangreiche Erfahrung für das Unternehmenswachstum. Gleichzeitig sorgt die  Anpassung des Arbeitsplatzes an altersbedingte körperliche Bedürfnisse, etwa durch den Einsatz von kollaborativen Robotern, auch für ein unterstützendes Umfeld und verbessert die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter. Ein Beispiel dafür ist das französische Unternehmen Carbody, wo ein durch jahrelange harte Arbeit gezeichneter Gießer seinen Job behalten konnte, da er durch Cobots, die die anstrengenden Aufgaben übernehmen, entlastet wurde. Und in unserem eigenen Produktionsstandort von Universal Robots in Odense, Dänemark, sind unsere Cobots bereits ein fester Bestandteil der Produktion und des Alltags meiner Kollegen.

Kurz gesagt, auch wenn Roboter in der Fabrikhalle für Personalverantwortliche zunächst nicht relevant erscheinen mögen, so sind sie es absolut. Roboter bieten großartige Möglichkeiten für Unternehmen, nicht nur die Produktivität und Qualität zu steigern, sondern auch sicherere, erfüllendere und bessere Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiter zu schaffen.

Meine Botschaft an andere HR-Führungskräfte lautet daher: Machen Sie sich die neuen Technologien für eine strategische Personalplanung zunutze. Die Zukunft der Arbeit fordert Innovation, und es ist unsere Aufgabe, hier die Initiative zu ergreifen.


Über Lotte Sodemann Sørensen

Lotte Sodemann Sørensen ist Vizepräsidentin der Personalabteilung von Universal Robots, dem Weltmarktführer für kollaborierende Roboter aus Dänemark. Sie ist eine erfahrene HR-Führungskraft, die zuvor ähnliche Positionen in der High-Tech-Branche bei eBay Inc und Egmont Nordisk Film innehatte.